Das Maiglöckchen wurde von alters her in der Volksheilkunde als Heilpflanze bei Ohnmacht, Epilepsie, Herzschwäche und Tremor genutzt. Auch als sehr gutes Mittel zur Prävention von Schlaganfällen wurde es genutzt. Besonders intensiv war es in der russischen Volksheilkunde zu finden. Gegen Epilepsie nutzte man dort einen alkoholischen Auszuges aus den Maiglöckchen-Blüten. Man glaubte es sei besonders wirksam, mit so viel Tropfen der Tinktur zu beginnen, wie der zu Behandelnde alt war. Seinen Weg in die Kräuterbücher fand das Maiglöckchen ab dem 15. Jahrhundert. Allerdings nur für etwa 300 Jahre. Als es den ersten Apothekern technisch möglich war die Inhaltsstoffe des Maiglöckchen zu isolieren, wurde immer deutlicher, wie giftig das Maiglöckchen ist. Jene, die das Maiglöckchen lang genutzt hatten wurden verunsichert und es geriet immer mehr in Vergessenheit. Jene, die es hätten nutzen können gaben anderen Herzglykosid-Pflanzen den Vorzug.
In ein verschließbares Gefäß geben und
im Verhältnis 1:5 mit 60%igem Alkohol
auffüllen Ansatz 3 Wochen ziehen lassen
(ab und an schütteln)
Abseihen und die fertige Tinktur in
dunkle Fläschchen abfüllen
Einnahme:
Bei Bedarf 3 x tgl. 8 – 15 Tropfen
Anwendung bei:
Altersherz mit Ödemen
Aorteninsuffiziens
Cor pulmonale
Herzinsuffiziens mit Bradykardie
(Herzschlag unter 60 Schläge pro
Minute bei Erwachsenen)
Mitralstenose
Neigung zu Herzinfarkt
Rechtsherzinsuffiziens
Störung der Erregungsleitung
♦ Da es bei Maiglöckchen auf eine genaue Dosierung
bei der Herstellung ankommt, sollte die Tinktur nur
von geübten Phytotherapeuten angewendet werden.
Wer dennoch nicht auf die Heilwirkung verzichten
möchte, sollte auf Fertigpräparate aus der Apotheke
zurückgreifen (z.Bsp. Convallaria H 40 Tropfen)
Herztropfen bei Kreislaufstörungen, niedrigem Blutdruck und kreislaufbedingtem Schwindel
Bei Bedarf: 3 x täglich 10 - 25 Tropfen
auf einem Stück Zucker, das man im Mund
zergehen lässt oder auf einem Stückchen
Brot (Diabetiker), das man langsam zerkaut
Homöopathische Maiglöckchen-Tropfen
Wer ganz sicher sein möchte, dass er Maiglöckchen nicht zu hoch dosiert, sollte sie homöopathisch anwenden. Dazu geht man wie folgt vor:
Destilliertes Wasser und reinen Alkohol zu gleichen Teilen mischen
Ein kleines Stück der Droge im Mörser zerkleinern (in der klassischen Homöopathie etwa 1 Stunde lang)
Einen Teil der zerstoßenen Droge in ein Fläschchen geben und 10 Teile des Wasser-Alkohol-Gemisch dazugeben (Das Fläschchen darf max zu 2/3 gefüllt sein)
Fläschchen verschließen und 10 starke, nach unten gerichtete Schläge ausführen (Ruckartige Bewegung nach unten) = Potenz D1
Von dem D1-Gemisch 10 Tropfen in eine andere Flasche geben und 100 Tropfen Wasser-Alkohol-Gemisch dazugeben
Fläschchen verschießen und erneut 10 nach unten gerichtete Schläge ausführen = Potenz D2
Von dem D2-Gemisch 10 Tropfen in eine andere Flasche geben und 100 Tropfen Wasser-Alkohol-Gemisch dazugeben
Fläschchen verschießen und erneut 10 nach unten gerichtete Schläge ausführen = Potenz D3
Von dem D3-Gemisch 10 Tropfen in eine andere Flasche geben und 100 Tropfen Wasser-Alkohol-Gemisch dazugeben
Fläschchen verschießen und erneut 10 nach unten gerichtete Schläge ausführen =Potenz D4
Die Schritte können weitergeführt werden bis Potenz D12