Schlimmer Verdacht: Emulgatoren schädigen den Darm

frau bauch
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Schon länger hält sich unter Medizinern der Verdacht, dass bestimmte, in der Nahrungsmittelindustrie zugesetzte Emulgatoren, den Darm schädigen können. Emulgatoren werden eingesetzt, um die Textur der Nahrungsmittel zu verbessern. Sie halten z.B. Speiseeis cremig und verhindern den Zerfall von Mayonnaise.

Die meisten Emulgatoren gelten in geringer Konzentration als unbedenklich. Die Unbedenklichkeit bezieht sich auf ein mögliches akut toxisches Potential oder das Auslösen von Krebserkrankungen. Wie sich jetzt in Studien an Mäusen gezeigt hat, liegt das Problem, welches Emulgatoren verursachen jedoch auf einer ganz anderen Ebene!

Bereits in geringer Konzentration kann die Mukosabarriere im Darm geschädigt werden, die normalerweise vor Attacken der eigenen Darmflora schützt. Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa und das Metabolische Syndrom können die Folge sein. Interessanterweise werden diese Erkrankungen seit Mitte des 20. Jahrhunderts immer häufiger diagnostiziert. Gleichzeitig hat die Verwendung von Konservierungsmitteln und Emulgatoren in der Nahrung zugenommen.

Forschungen an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zeigen schön länger, dass diese mit einer Störung der Schleimbarriere einher gehen. Allerdings wurde bisher kaum Emulgatoren als eine mögliche Ursache untersucht. Die neuen Studienergebnisse an Mäusen ergaben, dass bereits ein 1 %iger Zusatz von Emulgatoren in der Nahrung ausreicht, um nach nur 3 Monaten die Häufigkeit von Darmerkrankungen zu verdoppeln. [1]

Durch mikros­kopische Untersuchungen der Darmschleimhaut weiß man inzwischen, dass sich der natürliche Abstand zwischen Darmbakterien und Darmzellen durch Emulgatoren um mehr als die Hälfte verringern kann. Kommen die Bak­terien der Darmschleimhaut näher, kann dies zum Eindringen von Bakterien in die Schleimhaut und damit zu Entzündungen führen. Außerdem können manche Emulgatoren zu einer schädlichen Änderung der Darmflora führen.

Diese neuen Erkenntnisse beziehen sich jedoch nicht auf alle in der EU zugelassenen Emulgatoren. Durch die Studien sind besonders zwei Kandidaten ins Visier geraten:

EmulgatorVerwendung in
  • Polysorbat 80
    (E 433)


  • Arzneimitteln, Backfetten, Blätterteiggebäck, Speiseeis, Diätlebensmitteln, Desserts, Kaugummi, Kuchen, Keksen,
    Milch- & Sahneerzeugnissen, Suppen, Saucen

    • z.B. in A-Z Komplex-ratiopharm, Tabletten
    • z.B. in Centrum Generation 50+, Capletten
    • z.B. in Doc Morris Magnesium + Calcium +D3 Tabletten
    • z.B. in Dolormin für Kinder Ibuprofensaft 40 mg/ml Suspension
    • z.B. in Dr. Oetker – Backmischung für Käse-Sahne-Torte
    • z.B. in Dr. Oetker Backmischung Gugelhupf
    • z.B. in Dr. Oetker Backmischung Muffins Marmor
    • z.B. in Dr. Oetker Maulwurfkuchen Backmischung
    • z.B. in Jacobs Tassimo Café au lait classico
    • z.B. in Lien Ying Kokosmilch 90%
    • z.B. in Nestlé Materna DHA (90+90 Tabletten & Kapseln)
    • z.B. in Pantoprazol beta Tabletten
    • z.B. in Sanostol Multi-Vitamin Saft
  • Carboxymethyl-cellulose
    (E 466)
  • Backwaren, Speiseeis (Reduktion der Eiskristallbildung), Mayonnaise, Saucen, Tabletten, Fruchtmassen, Gelee

    • z.B. in Amway Nutrilite Einmal täglich
    • z.B. in dm Stevia Süßungsmittel Das gesunde Plus
    • z.B. in Doppelherz Magnesium+B6+B12
    • z.B. in Heinz Sweet & Sour Sauce
    • z.B. in Kokosnussmilch (div. Anbieter, wie EDEKA, Shoi, Mai Tai...)
    • z.B. in Krüger ICED Typ Cappuccino Choco
    • z.B. in Müller-Milch - Frucht-Buttermilch
    • z.B. in Schär Salinis Salzbrezeln glutenfrei (Reformhaus)
    • z.B. in Veggie Veganes Fruchteis Mango
    • z.B. in Wasa Glutenfreies und Laktosefreies Knäckebrot


  • Achtung! Viele kleine Eishersteller (Hofläden, Familiencafés etc.) nutzen Carboxymethylcellulose. Da die Inhaltsstoffe beim "Ice-to-go" nur selten ersichtlich sind, sollte man nachfragen!

Die Lösung ist viel einfacher und wird von jedem gute Heilpraktiker propagiert: Man sollte möglichst nur Nahrung in unverarbeitetem Zustand kaufen. Am besten aus der Region und saisongemäß.

Ist der Darm bereits angegriffen, hier 5 Wege, um die Schleimhaut-Barriere wieder zu stärken:

1. Löwenzahn-Wurzel mit -kraut einnehmen

Wurzel und Blätter des Löwenzahn wirken, zusammen eingenommen, stärkend auf die Darmflora und regulieren nicht nur den Darm, sondern auch den Verdauungsvorgang.
Bei einer gestörten Darmschleimhautbarriere gilt es, die geschädigte Darmwand wieder zu stabilisieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass keine Fremdstoffe mehr unkontrolliert in den Körper gelangen können. Hierzu gehören der Aufbau und die Förderung einer gesunden Darmflora. Löwenzahn ist dafür perfekt geeignet, den er wirkt nachweislich darmflorastärkend (bifidogen) [2] [3] und entzündungshemmend [3] [4]!
2.
Pancia con infiammazione organi
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Beta-Glucane einnehmen

Unser Dickdarm braucht, um optimal arbeiten zu können, ein saures Milieu. Eine unausgewogene Ernährung oder die Einnahme bestimmter Medikamente (Antibiotika) können den pH-Wert jedoch ungünstig in Richtung basisch verschieben.
Daraus ergibt sich eine Kette von Problemen: Erstens kann das für die Verdauung von Stärkemolekülen benötigte Enzym Amylase dann nicht mehr arbeiten. Diese Aufgabe wird schnell von im Darm befindlichen Pilzen übernommen. Sie übernehmen den Abbauprozess der aufgenommenen Kohlenhydrate. Die Folge kann eine sprunghafte Vermehrung von Darmpilzen (z.B. Candida) sein.
Hier kommen Beta Glucane ins Spiel. Beta Glucane sind lösliche Ballaststoffe, welche den Bakterien der Darmflora zu kurzkettigen Fettsäuren wie Acetat, Butyrat und Propionat fermentiert werden. Dadurch sinkt der pH-Werte des Darmes wieder in den sauren Bereich und kann so einer Fehlbesiedlung vorbeugen. Darüber ist das aus den Beta Glucanen produzierte Butyrat der wichtigste Energielieferant für die Darmschleimhautzellen und wirkt entzündungshemmend.
Auch für das Immunsystem sind Beta Glucane von großer Bedeutung. Ein wesentlicher Bestandteil des allgemeinen Immunsystems sind die Makrophagen. Diese lösen eindringende Bakterien mittels Phagozytose direkt auf und sind ständig an der Entgiftung der Darmflora beteiligt. Erst seit kurzem weiß man, dass Makrophagen spezifische Rezeptorstellen für das Beta-Glucan-Moleküle besitzen. Beta-Glucan kann über die Beta-Glucan-Rezeptoren die Aktivität von Makrophagen aktivieren und damit den Darm aktiv stärken. [5]

Ein sehr zu empfehlendes Präparat, welches Beta-Glucane in sehr hoher Dosis enthält ist REGACAN-Immun der Firma Syxyl. Dieses ist in jeder guten Apotheke erhältlich oder kann dort bestellt werden.
3.
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Bitterstoffe

Damit der Darm und der Verdauungsvorgang optimal funktionieren, benötigt unserer Körper Bitterstoffe. Diese sind in vielen Pflanzen enthalten. Leider enthält die moderne Kost oft zu wenige bitterstoffhaltige Pflanzen. Trifft das Fehlen von Bitterstoffen dann im Alltag auf falsche Lebensgewohnheiten (Einnahme der Mahlzeiten unter Stress, zu wenig Kauen der Nahrung, zu viel Fastfood...), kann die Darmschleimhaut stark leiden.
Die gezielte Einnahme von Bitterstoffen kann helfen den Verdauungsvorgang zu optimieren und die Darmschleimhaut zu schützen und zu regenerieren.

Sehr gut geeignet sind Heidelberger Kräuter. Dabei handelt es sich um eine ausgewogene Mischung verschiedener Bitter-Kräuter. Die Rezeptur dafür ist beinahe 100 Jahre alt und hat sich sehr bewährt.
Bezugsquelle: JetztGesundShop
4.
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Probiotika einnehmen

Ein Probiotikum enthält lebensfähige Keime, die sich im Darm ansiedeln sollen. Sie sollen dadurch unerwünschte Darmkeime verdrängen. Daneben produziert der Stoffwechsel dieser probiotischen Keime antibakterielle Stoffe und baut damit die Barrierefunktion das Darmes auf. Für eine erfolgreiche Kolonialisierung müssen die im Produkt enthaltenen Mikroorganismen sorgfältig aufeinander abgestimmt sein und in ausreichender Tagesdosis zugeführt werden.

Ein sehr gut geeignetes Produkt ist ProBio-Cult der Firma Syxyl.
5.
Cup of ice coffee with splashes, isolated on white
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Entzündungen im Körper stoppen

Ein aus der Balance geratener Darm neigt zu Entzündungen. Diese in Heilung zu bringen ist sehr wichtig! Sehr gut kann dies mit Antioxidantien erreicht werden, welche freie Radikale eliminieren und Entzündungen entgegenwirken. Eine sehr gute Möglichkeit Antioxidantien zu tanken ist den Tag mit einem gesunden Kakao-Shake zu beginnen. Unsere Patienten setzen diese erfolgreich gegen Arthrose ein. Sein Einsatz lässt sich aber nicht darauf beschränken.

Hier das Rezept:
ZutatWirkung
200 - 250 ml Hafermilch
Hafermilch wird von den meisten besser vertragen, als Kuh- oder Sojamilch. Darüber hinaus kann sie den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel senken und wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt.
2 TL Kakao (am besten Flavochino [1])Kakao hat viele gesunde Eigenschaften. Besonders hervorzuheben ist aber, dass er stark antioxidativ, muskelentspannend, entzündungshemmend, blutzucker- und blutdrucksenkend wirkt und die Kontraktionskraft des Herzens steigert. Die im Kakao enthaltenen Flavonoide können die Gefäße abdichten und damit die Durchblutung in den kleinsten Blutgefäßen (=Kapillaren) verbessern, sowie Ödemen vorbeugen.
1 TL Curcuma (Bio, dass heißt k.b.A!)
Die moderne Wissenschaft hat sich dem Curcuma mit wahrer Hingabe gewidmet und seine vielen Heilwirkungen mehrfach belegt. Um Curcuma gerecht zu werden, müsste man ein dickes Buch verfassen. Hier dennoch der Versuch einige wichtige Wirkungen zusammenzufassen: antibakteriell, antioxidativ, regulierend auf Blutfette, wirkt regenerierend und unterstützt den Heilungsprozess bei Arthrose, reizlindernd, krampflösend, wirkt schützen auf Blutgefäße, Darm, Nerven, Leber und Milz und schützt vor Krebs
1 TL LeinsamenölLeinöl verbessert die Aufnahme des im Curcuma enthaltenen Curcumin, da dieses nur schwer wasserlöslich ist. Außerdem wirkt Leinöl säurepuffernd und reizmildernd.
1 Messerspitze Chilipulver oder Pfeffer
Sowohl Chili, als auch Pfeffer wirken entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, als auch schmerzlindernd.
Aus Sicht der ayurvedischen Heilkunde gilt Chili auch als Antidot (Gegengift) zu Kakao und Schokolade und macht diese bekömmlicher.

Darüber wird durch Chili/ Pfeffer die Aufnahme des im Curcuma enthaltenen wichtigen Wirkstoff Curcumin um das bis zu 1000fache verstärkt!
½ TL Zimt oder 1-2 Tropfen Mohn-Zimt-Öl [2] Zimt steigert die Bewegungsfähigkeit und Beweglichkeit und wird daher im Ayurveda gern in durchblutungsfördernden Massageölen verwendet. Darüber hinaus wird das ätherische Öl von Zimt gegen die von Zecken übertragenen Borrelien verwendet. Diese können bei der Entstehung von rheumatischen Erkrankungen und Arthrose beteiligt sein.
1 Scheibe frischer IngwerFrischer Ingwer ist aus ayurvedischer Sich ein Gegengewicht zu Öl (Leinöl). Außerdem wirkt er gegen Entzündungen, schmerzlinderd und antirheumatisch.

[1] Chassaing B, Koren O, Goodrich JK, Poole AC, Srinivasan S, Ley RE, Gewirtz AT:Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic syndrome.; Nature. 2015 Mar 5;519(7541):92-6.

[2] Die in der Löwenzahnwurzel enthaltenen Oligofruktane können eine wichtige Energie-Quelle für die im Darm lebenden Bifidobakterien sein. In einer Studie stimulierte Löwenzahnwurzel das Wachstum von 14 Bifidostämmen. Trojanová I, Rada V, Kokoska L, Vlková E.: The bifidogenic effect of Taraxacum officinale root.; Fitoterapia. 2004 Dec;75(7-8):760-3.

[3] Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Assessment report on Taraxacum officinale Weber ex Wigg., radix cum herba.; European Medicines Agency, 2011

[4] Mascolo N, Autore G, Capasso F, Menghini A, Fasolo MP.: Biological screening of Italian medicinal plants for anti-inflammatory activity.; Phytother Res 1987; 1:28-31.

[5] Akramiene D, Kondrotas A, Didziapetriene J, Kevelaitis E:Effects of beta-glucans on the immune system.;Medicina (Kaunas). 2007;43(8):597-606.

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg

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