Die Herbstzeitlose ist eine äußerlich sehr dem Krokus ähnelnde Pflanze. Ihre hübsches Erscheinungsbild kann vergessen machen, dass sie eine der giftigsten einheimischen Pflanzen ist. Besonders das in der Pflanze enthaltene Alkaloid Colchicin, aber auch noch 20 weitere Alkaloide machen die Herbstzeitlose so gefährlich. Das Gift ist besonders in Knolle und Samen enthalten, aber auch in den Blüten und Blättern. Wird die Pflanze getrocknet, wie es z.B. bei der Gewinnung von Heu geschieht, bleibt die Giftwirkung dennoch erhalten.
Die potente Giftkraft der Herbstzeitlosen war schon im Altertum bekannt. Der griechische Name der Pflanze „Colchicum“ ist ein Hinweis auf die an der Ostküste des schwarzen Meeres gelegene Region Kolchis. Hier wohnte Medea, eine berühmte antike Giftmischerin. Die Herbstzeitlose ist in der Antike oft für Giftmorde missbraucht worden. Aber man wusste auch um ihre Heilkraft, besonders bei Gicht. Da die Dosis den Unterschied zwischen Heil und Unheil macht, war die Herbstzeitlose nie eine Pflanze für ungeübte Hände. Auch in der heutigen Zeit ist die Herbstzeitlose, wegen der toxischen Inhaltsstoffe verschreibungspflichtig bis einschließlich der Potenz D3. Bei Gicht und Mittelmeerfieber ist sie dennoch eine der beliebtesten Pflanzen.
Synonyme: |
|
Pflanzenfamilie: |
|
Bezeichnung des Arzneimittels: |
|
Anwendung: |
|
Wirkung: |
|
Inhaltsstoffe: |
|
Dosierung: |
|
Gegenanzeigen: |
|
Nebenwirkungen: |
|
Wechselwirkungen: |
|
* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.
Beispiele für Präparate, in denen Herbstzeitlose vorkommt:
Verschreibungspflichtige Arznei |
|
Homöopathie |
|
Herbstzeitlose sammeln:
Sammelorte: | Die Herbstzeitlose kommt natürlich in ganz Mittel- und Südeuropa bis nach Mittelasien vor. Weiter im Norden (Schottland, Dänemark, Süd-Skandinavien) fehlt sie oder wurde eingeschleppt. Standorte:
|
Sammelgut/ Sammelzeit: |
|
Interessantes rund um die Herbstzeitlose:
- Die Herbstzeitlose ist auch giftig für viele Nutztierarten wie Pferde und Schweine. Auch für Hunde, Katzen, Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen, Hamster und Vögel endet die Aufnahme oft tödlich. Rinder, Ziegen und Schafe sollen weniger empfindlich auf das Gift reagieren (was nicht bedeutet, dass diese Tiere nicht auch daran versterben können). Laktierende Tiere können das Gift über die Milch abgeben. Da Colchicin ein langsam wirkendes Gift ist, kann die Milch also Colchicin enthalten, auch wenn die betroffenen Tiere selbst keine Vergiftungserscheinungen zeigen!
- In vielen Regionen galt die Herbstzeitlose als Schutzpflanze gegen Schaden, der über die Wintermonate eintreten konnte.
Planet: |
|
Element: |
|
Götter: |
|
Beispiele für eigene Zubereitungen:
ACHTUNG! Folgende Angaben dienen der Vollständigkeit dieses Pflanzenportraits. Vor unsachgemäßer Anwendung durch Laien ist zu warnen!
Homöopathische Tropfen aus Herbstzeitlose
Um ganz sicher zu gehen, dass man nicht zu hoch dosiert, sollte Herbstzeitlose homöopathisch angewendet werden. Dazu geht man wie folgt vor:
|
Einsatz:
- Blähungen
- Brechdurchfall
- Brustfell-Entzündungen
- Darmkolik
- Dickdarmentzündung (mit Geschwüren und blutigemDurchfall)
- Durchfall mit Schwäche
- Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut)
- Erbrechen (dazu Ekel vor Speisen beim Sehen und/oder Riechen)
- Fersenschmerzen bzw. Knochenschmerzen
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Gedächtnisschwäche
- Gelenkschmerzen
- Gicht (chronisch: kleine Gelenke, Sehnen, Bändern und der Knochenhaut)
- Grauer Star (rheumatisch)
- Magen-Darm-Beschwerden (Entzündung, Magen-Darm-Grippe)
- Nierenentzündung
- Norovirus-Infektion
- Ohnmacht
- Rheuma (steife Muskeln, Sehnen, Bänder und/oder Knochenhaut)
- Salmonellen-Infektion
- Sehnenscheidenentzündung
- Übelkeit
- Wetterfühligkeit
Typischerweise verbessern sich die Beschwerden bei:
- Ruhe
- Wärme
Typischerweise verschlimmern sich die Beschwerden bei:
- Anstrengung
- Aufregung
- Berührungen
- Feuchtigkeit
- Kälte
- Geruch von Speisen
Einnahme:
Die Dosierung richtet sich nach der Intensität der Beschwerden. Üblich sind
- 3 x täglich 5 Tropfen (D6)
- Bei akuter Symptomatik vorübergehend bis zur Besserung im Stundenrhythmus (D6)
[1] Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 18.9.1986., Heftnummer: 173., ATC-Code: M04AC. Monographie BGA/BfArM (Kommission E)
buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/colchicum-autumnale-herbstzeitlose.htm
Recherche-Quellen:
- Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
- H.-H. Rhyner, B. Frohn: Heilpflanzen im Ayurveda, AT Verlag, Baden und München 2006
- Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
Internetseiten:
- www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/colchicum.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Herbstzeitlose
- www.awl.ch/heilpflanzen/herbstzeitlose.htm
Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)
Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg