Currykraut (Helichrysum italicum)

Currykraut
Bild: © Printemps – Fotolia.com

Das Currykraut, welches auch als Immortelle oder Currystrauch bekannt ist, ist eine typische Würz- und Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum. Obwohl sie selbst nicht in der bekannten Curry-Gewürzmischung enthalten ist, gab ihr intensiver Curry-Geruch gab der Pflanze ihren Namen.

Bereits seit der Antike wurde Currykraut, und das aus ihm gewonnene ätherische Immortelle-Öl, zu Heilzwecken eingesetzt und machte sich besonders zur Behandlung von Wunden, Hämatomen und bei Lymphstau einen Namen. Auch in den Kräuterbüchern des Mittelalters findet die Pflanze als Mittel gegen Schlangenbisse, Harnprobleme und diverse Frauenleiden Erwähnung.
Dennoch blieb Currykraut bis heute eher eine Pflanze für die Volksmedizin. Dabei haben sowohl das Kraut, als auch  das Immortelle-Öl ein enormes Potential! Besonders bei Sportverletzungen, Prellungen, Ödemen und Lymphstau lässt sich Currykraut sehr gut einsetzen. Immortelle-Öl bietet während der Radiotherapie einen sehr wirksamen Hautschutz. Der Geruch von Immortell hat auch eine starke Wirkung auf die Seele. Menschen, die innerlich durchfroren sind oder die unter menschlicher Kälte leiden, gibt Immortelle Wärme und Geborgenheit. Es kann helfen seelische Knoten aufzulösen und wieder Zugang zu den eigenen Seelenbildern zu bekommen

Synonyme:
  • Gelbe Strohblume, Italienische Immortelle, Italienische Strohblume, Sonnengold, Unsterbelein
Pflanzenfamilie:
  • Korbblütler (Asteraceae)
Bezeichnung des Arzneimittels:Helichrysi herba (Currykraut)Oleum Helichrysi italicum (Ätherisches Immortellenöl)
Anwendung:
  • Couperose*
  • Gelenkschmerzen*
  • Hämatome*
  • Hautunreinheiten*
  • Husten*
  • Juckreiz*
  • Lymphstau*
  • Magen- und Darmerkrankungen [1]
  • Prellungen*
  • Sportverletzungen*
  • Verstauchungen*
  • Wundheilung [2]
  • Arthritis*
  • Colitis, virale*
  • Couperose*
  • Hämatome*
  • Hautschutz während Radiotherapie*
  • Husten*
  • Lymphstau, z.B. nach Brustamputation*
  • Muskelfaserriss*
  • Pertussis*
  • Polyarthritis*
  • Traumata (auch seelische)*
  • Venen-Entzündung (Phlebitis)*
  • Verbrennungen*
  • Wunden [2]
Wirkung:
  • Abschwellend**
  • Analgetisch**
  • Antibakteriell [2] [5] [7]
  • Antioxidativ [3]
  • Antiviral [4] [6]
  • Entkrampfend (spasmolytisch) [1]
  • Entzündungshemmend (antiphlogistisch) [3]
  • Fungistatisch**
  • Fungizid**
  • Wundheilend**
  • Antiviral [6]
  • Auswurffördernd (expektorierend)**
  • Blutgerinnungshemmend (antikoagulierend)**
  • Entstauend
  • Entzündungshemmend (antiphlogistisch) [8]
  • Epithelisierend**
  • Hautfreundlich**
  • Lymphabflussfördernd**
  • Schleimlösend (mukolytisch)**
  • Zellregenerierend
Inhaltsstoffe:
  • Ätherisches Öl
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Monoterpene (5-12%), u.a. mit
    • α-Pinen (3,1%)
    • β-Pinen (5,7%)
    • Limonen (5,7%)
  • Monoterpenole (5 - 12 %), u.a. Borneol, Nerol
  • Ketone (15 - 20 %)
  • Ester (45 - 70 %), u.a. Nerylacetat
  • Oxide (ca. 3 %), u.a. 1,8-Cineol
  • Pyron-Phloroglucinol-Ätherodimer (Azanol) [6] [8]
Dosierung:
  • Keine Angabe
  • Keine Angabe
Gegenanzeigen:
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 12 Jahre
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Magenreizung
  • Keine bekannt
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Für Currykraut/ -Zubereitungen wurde eine Wirkung wissenschaftlich bisher erwiesen gegen:Für Ätherisches Immortellenöl/ -Zubereitungen wurde eine Wirkung wissenschaftlich bisher erwiesen gegen:
  • Herpes simplex Typ 1 [4]
  • HIV-1 [6]
  • Staphylococcus aureus [2] [5]
  • Streptococcus mutans [7]
  • HIV-1 [6]

Beispiele für Präparate, in denen Currykraut vorkommen:

  • Derzeit keine bekannt

Currykraut sammeln: 

Sammelorte:Südeuropa
  • In Mittel- und Nordeuropa in Gärten und Beetanlagen
Sammelgut/ Sammelzeit:
  • Kraut & Blüten: Juni bis Oktober

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Tee oder Kaffee
Bild: © Kanea – Fotolia.com

Klassischer Currykraut-Tee (Volksheilkunde)

  • 1 EL Droge mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen und 1 – 3 x täglich je eine Tasse trinken oder den Tee für Waschungen und Wickel verwenden

Immortelle-Öl zur Vorbeugung von Strahlenschäden

??????????????????
Bild: © Sergey Nivens – Fotolia.com

Das ätherische Öl des Currykraut eignet sich hervorragend, um die Haut vor Strahlenschäden zu schützen. Studien haben mehrfach gezeigt, dass Häufigkeit und Schweregrad von Strahlenschäden signifikant abnehmen, wenn man sie mit Immortelle-Öl behandelt. Für die unmittelbare Nachbehandlung im Rahmen einer Strahlentherapie wird die Haut mit Immortelle besprüht. Dazu kann man sich ein Spray herstellen:

  • 4 ml äth. Immortelle-Öl mit 120 ml Wasser mischen und in eine Pumpspray-Flasche geben

Anwendung:

  • Direkt nach der Bestrahlung das Spray auf die Haut aufbringen und einwirken lassen

Der Schutz-Effekt kann noch erhöht werden, wenn man den für die Bestrahlung markierten Bereich unmittelbar vorher mit unverdünntem ätherischem Niaouli-Öl (Melaleuca viridiflora) vorbehandelt.

Wichtig: Strahlengeschädigte Haut sollte nicht mit Aluminium in Kontakt kommen, weil die Aluminium-Ionen mit der Strahlentherapie interagieren. Auch das Schutz-Spray sollte daher nicht in Aluminium-Behältern aufbewahrt werden.

Jede Form von Massage ist währen der Strahlentherapie kontraindiziert.

Immortelle-Öl für Notfälle

  • Im Notfall das Öl unverdünnt auf die zu behandelnde Stelle aufsprühen

Anwendung bei:

  • Hämatomen
  • Verbrennungen
  • Wunden, offenen

Klassisches Öl-Mischung bei gestörtem Lymphabfluss

Zutaten:

  • 100 ml Johanniskraut-Öl
  • je 12 Tropfen der folgenden ätherischen Öle: Immortelle, Lavendel (Lavandula angustifolia), Zistrose, Rosmarin, Zypresse

Die Zutaten in einer dunklen Flasche mischen und bei Bedarf großflächig auf die zu behandelnde Stelle aufbringen

Currykraut in der Küche

Fotolia Küchenfee
Bild: © yamamen – Fotolia.com

Das süße und milde Aroma des Currykrauts macht es, gerade in der mediterranen Küche, zu einem beliebten Küchengewürz. Man dem Essen kann ganze Zweige zugeben, oder das Kraut zusammen mit anderen Gewürzen im Mörser zerstoßen. Das Currykraut-Aroma harmoniert sehr gut mit Eintöpfen, Suppen, gedünstetem Gemüse , Reis- und Fleischgerichten.

[1] Rigano D. et al: Intestinal antispasmodic effects of Helichrysum italicum (Roth) Don ssp. italicum and chemical identification of the active ingredients.; J Ethnopharmacol. 2013 Dec 12;150(3):901-6. doi: 10.1016/j.jep.2013.09.034. Epub 2013 Oct 16.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24140587

[2] Taglialatela-Scafati O. et al: Antimicrobial phenolics and unusual glycerides from Helichrysum italicum subsp. microphyllum.; J Nat Prod. 2013 Mar 22;76(3):346-53. doi: 10.1021/np3007149. Epub 2012 Dec 24.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23265253

[3] Sala A, Recio M, Giner RM, Máñez S, Tournier H, Schinella G, Ríos JL.: Anti-inflammatory and antioxidant properties of Helichrysum italicum.; J Pharm Pharmacol. 2002 Mar;54(3):365-71.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11902802 

[4] Nostro A. et al: Evaluation of antiherpesvirus-1 and genotoxic activities of Helichrysum italicum extract.; New Microbiol. 2003 Jan;26(1):125-8.;
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12585233

[5] Nostro A. et al: Effects of Helichrysum italicum extract on growth and enzymatic activity of Staphylococcus aureus.; Int J Antimicrob Agents. 2001 Jun;17(6):517-20.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11397624 

[6] Appendino G. et al: 1 Arzanol, an anti-inflammatory and anti-HIV-1 phloroglucinol alpha-Pyrone from Helichrysum italicum ssp. microphyllum.; J Nat Prod. 2007 Apr;70(4):608-12. Epub 2007 Feb 22.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17315926

[7] Nostro A. et al: Modifications of hydrophobicity, in vitro adherence and cellular aggregation of Streptococcus mutans by Helichrysum italicum extract.; Lett Appl Microbiol. 2004;38(5):423-7. ; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15059215 

[8] Kothavade PS, Nagmoti DM, Bulani VD, Juvekar AR.: Arzanol, a potent mPGES-1 inhibitor: novel anti-inflammatory agent.; ScientificWorldJournal. 2013 Oct 1;2013:986429. doi: 10.1155/2013/986429. eCollection 2013.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24198734

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
  • Zimmermann, Eliane: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe“, 3. überarbeitete Auflage, Sonntag Verlag, Stuttgart 2006
  • Steflitsch, Michaela; Steflitsch, Wolfgang: Aromatherapie – Wissenschaft – Klinik – Praxis, Springer-Verlag Wien 2007

Internetseiten:

  • www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/gnaphalium.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Italienische_Strohblume

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner