Feld-Mannstreu (Eryngium campestre)

Mannstreu NEU DSC_0062

Feld-Mannstreu ist eine alte Heilpflanze, die schon bei den alten griechischen und römischen Ärzten bekannt war. Die hübsche Pflanze wächst vor allem auf trockenen Böden und Magerrasen, wo ihr zart-bläulichen Blütenstände sofort auffallen. Zu Heilzwecken können Kraut und Wurzel verwendet werden, wobei der Wurzel allgemein mehr Heilkraft zugeschrieben wird. Besonders die durchblutungsfördernde Wirkung auf den Unterleib gab der Wurzel des Feld-Mannstreu den Ruf ein starkes Aphrodisiakum zu sein. Er war aber auch als blutreinigendes und tonisches Mittel gebräuchlich. In der Volks- und Erfahrungsheilkunde wird er bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, bei Nierenkoliken, Prostata-Beschwerden und Bronchitis empfohlen.

Synonyme:
  • Brachdistel, Donar-Distel, Edeldistel, Elend, Kraus, Krausdistel, Laufdistel, Radendistel, Rolandsdistel
  • Eryngium billardiere, E. officinale, E. trifidium, E. vulgare
Pflanzenfamilie:
  • Doldenblütler (Apiaceae)
Eryngii herba (Mannstreu-Kraut)
Eryngii radix (Mannstreu-Wurzel)
Anwendung:
  • Bronchialkatarr*
  • Harn- und Blasenleiden [2]
  • Entzündungen der ableitenden Harnwege [2]
  • Prostatitis*
  • Abstillen*
  • Amenorrhöe*
  • Aphrodisiakum*
  • Blasen- und Nierensteine*
  • Bronchitis*
  • Entzündungen der Harnwege [2]
  • Nierenentzündung*
  • Nierenkoliken*
Wirkung:
  • Antibakteriell [1]
  • Antimykotisch [1]
  • Aquaretisch (wassertreibend) [2]
  • Durchblutungsfördernd (auf Unterleib)**
  • Antibakteriell [1]
  • Antimykotisch [1]
  • Aquaretisch (wassertreibend) [2]
  • Durchblutungsfördernd (auf Unterleib)**
  • Schleimlösend – bzw. -verflüssigend**
  • Spasmolytisch, mild (krampflösend)**
Inhaltsstoffe:
  • Saponine
  • Chlorogensäure
  • Rosmarinsäure

  • Saponine
  • Chlorogensäure
  • Rosmarinsäure
  • Dihydropyranocumarinderivate
  • Monoterpenglykoside
Dosierung:
  • Nicht festgesetzt
  • Nicht festgesetzt
Gegen-
anzeigen
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt
Neben-
wirkungen
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt
Wechsel-
wirkungen
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Für Feld-Mannstreu-/ zubereitungen wurde eine Wirkung wissenschaftlich bisher erwiesen gegen:
  • Candida albicans (ethanolischer Extrakt) [1]
  • Candida glabrata (ethanolischer Extrakt) [1]
  • Staphylococcus aureus (ethanolischer Extrakt) [1]

Beispiele für Präparate, in denen Mannstreu vorkommt: 

  • Derzeit keine bekannt

Mannstreu sammeln:

Sammelorte:Der Feld-Mannstreu kommt natürlich vom Mittelmeergebiet bis Mitteleuropa, Südengland, Mittelrussland bis Persien und Afghanistan vor.

  • Sonnige Kalk-Magerrasen und -weiden
  • Wegraine und Dämme mit im Sommer trockenen Böden an warmen Stellen
Sammelgut/ Sammelzeit:
  • Kraut: Juli-August
  • Wurzel: März - Mai und September - Anfang November (wenn das Kraut völlig vertrocknet ist)
Der Feld-Mannstreu ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Daher sollte bei Bedarf auf geprüftes Material aus der Apotheke zurückgegriffen werden.

Interessantes rund um den Feld-Mannstreu:

  • Wie viele andere Pflanzen, so wurde auch der Feld-Mannstreu früher gern als Schutz- und Zauberpflanze benutzt und dem entsprechend Planeten, Sternzeichen und Göttern zugeordnet:
Planet:
  • Venus
Element:
  • Wasser
Götter:
  • Freya, Aphrodite

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Mannstreu NEU DSC_0063

Klassischer Tee aus Mannstreu-Kraut

  • 1 TL Kraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen; abseihen und 3 x tgl. je eine Tasse trinken

Anwendung bei:

  • Bronchialkatarr
  • Harngrieß
  • Entzündungen der ableitenden Harnwege
  • Prostatitis

Klassischer Tee aus Mannstreu-Wurzel

  • 2 EL zerkleinerte Mannstreu-Wurzel mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen; abseihen und 3 x tgl. je eine Tasse trinken

Anwendung bei:

  • Ausbleibender oder zu schwacher Menstruation
  • Wassereinlagerungen

Klassische Mannstreu-Tinktur

  • Frische Mannstreu-Wurzel zerkleinern , in ein verschließbares Gefäß geben und im Verhältnis 1: 5 mit 60%igem Alkohol auffüllen, bis alle Teile bedeckt sind; Ansatz 14 Tage ziehen lassen und ab und an schütteln; dann abseihen und den fertigen Extrakt in dunkle Fläschchen abfüllen

Einnahme:

  • 3 x täglich 20 – 30 Tropfen nach den Hauptmahlzeiten etwas Wasser oder auf einem Stück Zucker einnehmen

Anwendung u.a. bei:

  • Blasen- und Nierensteinen
  • Bronchitis
  • Entzündungen der Harnwege
  • Nierenentzündung
  • Nierenkoliken

[1] Thiem B, Goslinska O, Kikowska M, Budzianowski J.: Antimicrobial activity of three Eryngium L. species (Apiaceae); herba polonica Vol. 56 no. 4 2010; www.herbapolonica.pl/magazines-files/6857318-art.6.pdf

[2] Erdem et al: Blessings in disguise: a review of phytochemical composition and antimicrobial activity of plants belonging to the genus Eryngium.; Daru. 2015; 23: 53.
doi: 10.1186/s40199-015-0136-3 PMCID: PMC4678568
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4678568/

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

Internetseiten:

  • www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/eryngium.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Feld-Mannstreu

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

Print Friendly, PDF & Email
Cookie Consent mit Real Cookie Banner