Teufelsabbiss (Succisa pratensis)

Succisa pratensis flowers on meadow
Bild: © voltan – Fotolia.com

Würde man den Teufelsabbiss ausgraben, so könnte man vermutlich erkennen, womit der Name zusammenhängt. Am unteren Ende sieht die Wurzel aus, als wäre sie abgebissen worden. Der Sage nach hatte sich ein junger Mann dem Teufel verschrieben, damit dieser ihm die Heilkräfte aller Pflanzen beibrachte. Mit diesem Wissen gelang ihm es dem jungen Mann, alle Kranken zu heilen. Um dies zu verhindern, ließ der Teufel den Mann erblinden. Dieser verschaffte sich daraufhin sieben Blütenstängel des Teufelsabbiss, hängte sie über seinen Rücken und erlangte so sein Augenlicht wieder. Der Teufel wurde darüber so wütend, dass er seither, immer nach nach dem Johannistag (24. Juni) die Hauptwurzel dieser Pflanze abbeißt.

Trotz des Umstandes, dass der Teufel diese Pflanze wiederkehrend heimsuchte, wurde sie als Heilpflanze gern eingesetzt. Interessanterweise aber kaum, wie die Geschichte vermuten ließe, bei Erkrankungen der Augen, sondern vor allem der Haut. Auf energetischer Ebene hilft Teufelsabbiss bei Ängsten und Abgrenzungsproblemen. Menschen in schwierigen Lebensphasen kann Teufelsabbiss helfen den eigenen Weg besser zu erkennen.

Synonyme: 
  • Abbiss, Abbisskraut, Satanswurz, Teufelsbiss, Teufelwurz
  • Morsus diaboli, Scabiosa succisa
Englischer Pflanzenname: 
  • Devil's-bit, devil's-bit scabious
Pflanzenfamilie:
  • Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Bezeichnung des Arzneimittels:
  • Morsus diaboli radix (Teufelsabbiss-Wurzel)
Anwendungsgebiete:
  • Blutreinigung*
  • Diuretikum*
  • Ekzeme, nässende*
  • Hauterkrankungen*
  • Heiserkeit*
  • Husten*
  • Juckreiz*
  • Lungenerkrankungen*
Wirkung:
  • Abführend, leicht (Laxierend)**
  • Adstringierend**
  • Entzündungshemmend (antiphlogistisch)**
  • Harntreibend, schwach**
  • Magenwirksam**
  • Tonisierend**
  • Schleimlösend**
Inhaltsstoffe: 
  • Saponine
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Stärke
  • Saccharose
Dosierung: 
  • Bisher nicht einheitlich festgelegt
Gegenanzeigen:
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Keine bekannt
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Beispiele für Präparate, in denen Teufelsabbiss vorkommen:

  • Derzeit keine bekannt

Teufelsabbiss sammeln: 

Sammelorte:Europa und Nordasien
  • Moor-Magerwiesen mit wechselfeuchten, basenreichen, mäßig sauren und humosen Böden
Sammelgut/ Sammelzeit:
  • Wurzel: Oktober - November

 Teufelsabbiss kann ggf. mit zwei Arten aus derselben Pflanzenfamilie verwechselt werden: Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria). Im Gegensatz zum Teufelsabbiss sind diese aber kräftiger und größer, besitzen größere Blütenköpfchen und die Blätter sind weniger deutlich gelappt.

Interessantes rund um den Teufelsabbiss:

  • Teufelsabbiss wird dem Planeten Merkur zugeordnet.
  • Da die Pflanze als wirksam gegen Hexen und Dämonen galt, wurde sie gern verwendet, um damit das Vieh zu beräuchern. In Süddeutschland wird der Teufelabbiss gern in den an Maria Himmelfahrt geweihten Kräuterbüschen verwendet.
  • Teufelsabbiss wurde von der Loki Schmidt Stiftung zur Blume des Jahres 2015 ernannt.

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Tee oder Kaffee
Bild: © Kanea – Fotolia.com

Klassische Teufelsabbiss-Tinktur 

Zubereitung:
  1. Frische Teufelsabbiss-Wurzel zerkleinern
  2. In ein verschließbares Gefäß geben und
    im Verhältnis 1:10 mit 58%igem Alkohol
    auffüllen
  3. Ansatz 3 Wochen ziehen lassen (ab und an schütteln)
  4. Abseihen und die fertige Tinktur in
    dunkle Fläschchen abfüllen

Einnahme:
  • Bei Bedarf 3 x tgl. 10-30 Tropfen einnehmen
Anwendung bei:
  • Blutreinigung
  • Diuretikum
  • Ekzeme, nässende
  • Hauterkrankungen
  • Heiserkeit
  • Husten
  • Juckreiz
  • Lungenerkrankungen

Klassischer Teufelsabbiss-Tee

  • 1 – 2 TL der Droge mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen; abseihen und 3 – 4 x tgl. je eine Tasse trinken

Teufelsabbiss in der Küche

Die jungen Triebe können roh gegessen werden und werden gern als Zutat in entschlackenden Frühlingssalaten genutzt.

 

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

Internetseiten:

  • www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/succisa.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnlicher_Teufelsabbiss
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Succisa_pratensis

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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