Quinoa (Chenopodium quinoa)

Quinoa seeds on a wooden bowl
Bild: © thelefty – Fotolia.com

Die Quinoapflanze stammt ursprünglich aus Peru, wo sie in 2800 bis 4000 Meter hohen Tälern der Anden wächst. Mehr als 5000 Jahre lang war diese wunderbare Pflanze ein Grundnahrungsmittel für die antiken Völker Südamerikas. Quinoa gilt als eine der besten pflanzlichen Eiweissquellen auf der Welt, denn es enthält alle neun essentiellen Aminosäuren. 100 g gekochter Quinoa liefern dem Körper 10g Eiweiß, welches zu 100% vom Körper verwertet werden kann. Für ein pflanzliches Lebensmittel ist dies äusserst ungewöhnlich. Auch der Mineralienreichtum von Quinoa ist überdurchschnittlich. Dazu kommt, dass Quinoa Basen bildend wirkt, den Körper entgiftet und eine gute Quelle von Riboflavin ist. Wer Quinoa regelmäßig auf seinen Speiseplan setzt, kann Häufigkeit und Stärke von Migräneanfällen verringern.

Da Quinoa vollkommen glutenfrei ist, eignet es sich auch für Weizenallergiker, Babys und Kinder. Das Korn bietet reichlich Histadin, welches für das menschliche Wachstum und die Entwicklung erforderlich ist. Die facettenreichen Kohlenhydrate in Quinoa haben einen niedrigen glykämischen Index, was sich bei Diabetes und bei der Gewichtsreduktion als hilfreich erweisen kann.

Synonyme:
  • Andenhirse, Inkakorn, Inkareis, Perureis, Reismelde, Reisspinat
  • Chenopodium album, Chenopodium canihua,  Chenopodium chilense, Chenopodium guinoa,  Chenopodium hircinum,  Chenopodium nuttalliae
Englischer Pflanzename:
  • Quinoa
Pflanzenfamilie:
  • Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels:
Anwendungsgebiete:
  • Getreideunvertäglichkeit (als Getreideersatz) [1]
  • Krebs*
  • Migräne*
  • Zöliakie (als Alternative zu Getreide, da es kein Gluten enthält!) [1]
Wirkung:
  • Antioxidativ [3]
  • Blutzuckerregulierend [5]
  • Cholesterinsenkend [4]
  • Entgiftend**
  • Entsäuernd**
  • Entzündungshemmend (antiphlogistisch) [2]
  • Gewebereparatur- & Gewebewachstums-hemmend**
  • Immunmodulierend**
  • Nieren-Yang-stärkend (lt. TCM)**
  • Qi-nährend (lt. TCM)**
  • Verdauungsfördernd**
Inhaltsstoffe:
  • Eiweiß (13,8%)¹ mit vielen essentiellen Aminosäuren, v.a. Arginin, Histidin, Isoleucin, Methionin, Threonin, Cystin und Tryptophan²
  • Lysin (bis zu 910 mg/ 100 g) ≈ ca. 92% des empfohlenen Tagesbedarfs (bei ca. 70kg Körpergewicht)
  • Phenolsäuren, vor allem Vanillinsäure, Ferulasäure [3]
  • Flavonoide, v.a. Quercetin, Kaempferol [3]
  • Betacyanine, v.a. Betanin und Isobetanin (in rotem und schwarzem Quinoa) [3]
  • Mineralstoffe, v.a.
    • Kalium (bis zu 1040 mg/ 100 g) ≈ 50 % des empfohlenen Tagesbedarfs
    • Kalzium (bis zu 200 mg/ 100 g) ≈ 20 % des empfohlenen Tagesbedarfs
    • Zink (bis zu 8,7 mg/ 100 g) ≈ 58 % des empfohlenen Tagesbedarfs
    • Eisen (bis zu 51 mg/ 100 g) ≈ 380 % des empfohlenen Tagesbedarfs
    • Magnesium (bis zu 310 mg/ 100 g)  ≈ ca. 100 % des empfohlenes Tagesbedarfs
  • Vitamin E (5,37 g/ 100 g) ≈ 40 % des empfohlenen Tagesbedarfs
  • Vitamin B1 (170 μg/ 100 g) ≈ 17 % des empfohlenen Tagesbedarfs
  • Vitamin B6 (0,5 mg/ 100 g) ≈ 30 % des empfohlenen Tagesbedarfs

    ¹ Da Quinoa alle essentiellen Aminosäuren beinhaltet, stellt es eine hochwertige Eiweißquelle (hohe biologische Wertigkeit) dar. Zum Vergleich: Kartoffel-Eiweiß hat eine biologische Wertigkeit von 59 %, Eiweiß aus Rindfleisch hat 83 % und Quinoa und Amarant rangieren mit 75 % noch vor dem Fisch-Eiweiß mit 70%.

    ² Das Gewebehormon Serotonin, auch Wohlfühlhormon genannt, gibt uns das Gefühl von Gelassenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit. In Darm und Lunge wird ca. 100 mal mehr Serotonin produziert als im Gehirn. Dieses Serotonin kann jedoch die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren, dass heißt, es gelangt nicht ins Gehirn. Das Gehirn muss Serotonin also selbst synthetisieren. Dazu wird Tryptophan als Ausgangsbaustoff benötigt, von dem in Quinoa sehr viel vorhanden ist!
Dosierung:
  • Nicht festgesetzt
Gegenanzeigen:
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Keine bekannt
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Beispiele für Präparate, in denen Quinoa vorkommen:

Sonstige:Folgendes Mittel ist lt. Gesetz als Lebensmittel und nicht als Medizin eingestuft und daher getrennt von oben genannten Anwendungsgebieten zu betrachten:

Quinoa sammeln: 

Sammelorte:Quinoa stammt aus Südamerika, wo es seit 6000 Jahren in den Hochebenen der Anden oberhalb einer Höhe von 4000 m angebaut wird
  • Aktuell sind Peru, Bolivien und Ecuador die Hauptanbauländer
  • In Deutschland erfolgt der Anbau bisher nur versuchsweise
  • Sammelgut:
    • Samen

    Interessantes rund um Quinoa:

    • Quinoa ist ein kleines Protein-Kraftpaket! Es enthält:
      • 87 % mehr Einweiß, als Kartoffeln
      • 57 % mehr Eiweiß, als Reis
      • 26 % mehr Eiweiß, als Nudeln
    • Quinoa enthält alle essenziellen Aminosäuren, die der Mensch nicht selbst produzieren kann.  Essenzielle Aminosäuren helfen dem Körper die aufgenommenen Proteine auch tatsächlich nutzen zu können. Ein großes Spektrum an Aminosäure erhöht daher die Biologische Wertigkeit (BW) eines Lebensmittels. Eier haben mit einem Wert von 95 die höchste BW. Das bedeutet, dass von 100 Gramm Ei-Protein, 95 % absorbiert und als Bausteine verwendet werden. Mit einer BW von 75 schneidet Quinoa besser als Milch (72), Fleisch (60), Weizen (60) oder Mais (44) ab!
    • Quinoa enthält im Vergleich zu anderen Nahrungsmittel deutlich mehr Ballaststoffe:
      • Ca. 77 % mehr als Nudeln oder weißer Reis
      • Ca. 29 % mehr als Kartoffeln
      • Ca. 15 % mehr als brauner Reis
    • Quinoa hat einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, dass seine Kohlenhydrate nur langsam aufgebrochen werden und Glucose deshalb sehr langsam in den Blutkreislauf gelangt. Der Blutzuckerspiegels schwankt dadurch weniger, was besser für die Gesundheit ist, langanhaltend mehr Energie liefert und weniger zur Bildung von Körperfett führt.

    Beispiele für eigene Zubereitungen

    Drink smoothies strawberry, blackberry, kiwi, raspberry
    Bild: © missty – Fotolia.com

    Quinoa ist ein echter Superfood! 100 g gekochter Quinoa liefern dem Körper 10g Eiweiß, welches zu 100% vom Körper verwertet werden kann. Dazu kommt ein weites Spektrum an B-Vitaminen und Mineralien. Wegen seiner nährenden Inhaltsstoffe wird Quinoa mehr als LEBENSmittel und weniger als Medizin eingesetzt. Hier ein paar Beispiele:

    Quinoa-Beeren-Smoothie

    Zutaten

    • 250 g Beeren (auch gefrostet mgl.)
    • 1 Banane
    • 100 g gekochten Quinoa
    • 100 g Griechischen Joghurt (oder Sojagurth)
    • 200 ml Milch (oder Hafermilch)
    • ½ TL Honig (oder Ahornsirup)
    • ½ TL Ingwer (gerieben) → Als Intidot zu Milch, Joghurt und Banane

    Zubereitung:

    • Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einem Smoothie mit cremiger Konsistenz mixen

    Quinoa-Flavochino-Smoothie 

    Dieser Smoothie enthält bioaktive Flavanole aus Kakao. Diese wunderbare Pflanze ist hilfreich gegen Depressionen, Bluthochdruck und erhöhten Blutzucker. In Kombination mit Quinoa kann dieser Smoothie außerdem den Fett-Stoffwechsels und die Leberfunktion anregen.

    Zutaten:

    • 1 Tasse Hafermilch
    • ½ Tasse gekochter Quinoa
    • 1-2 EL Ahornsirup
    • 2 EL Flavochino-Kakao

    Zubereitung:

    • Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einem Smoothie mit cremiger Konsistenz mixen

     

    [1] Zevallos VF, Herencia LI, Chang F, Donnelly S, Ellis HJ, Ciclitira PJ: Gastrointestinal effects of eating quinoa (Chenopodium quinoa Willd.) in celiac patients.; Am J Gastroenterol. 2014 Feb;109(2):270-8. doi: 10.1038/ajg.2013.431. Epub 2014 Jan 21.

    [2] Studien zeigen, dass Quinoa-Saponine ein entzündungshemmendes Potenzial haben, da sie die Freisetzung von entzündlichen Zytokinen unterdrücken. Yao Y, Yang X, Shi Z, Ren G.: Anti-inflammatory activity of saponins from quinoa (Chenopodium quinoa Willd.) seeds in lipopolysaccharide-stimulated RAW 264.7 macrophages cells.; J Food Sci. 2014 May;79(5):H1018-23. doi: 10.1111/1750-3841.12425. Epub 2014 Apr 8.

    [3] Tang Y, Li X, Zhang B, Chen PX, Liu R, Tsao R: Characterisation of phenolics, betanins and antioxidant activities in seeds of three Chenopodium quinoa Willd. genotypes.; Food Chem. 2015 Jan 1;166:380-8. doi: 10.1016/j.foodchem.2014.06.018. Epub 2014 Jun 14.

    [4] Vinarova L, Vinarov Z, Damyanova B, Tcholakova S, Denkov N, Stoyanov S.: Mechanisms of cholesterol and saturated fatty acid lowering by Quillaja saponaria extract, studied by in vitro digestion model.; Food Funct. 2015 Apr;6(4):1319-30. doi: 10.1039/c4fo01059k.

    [5] AF Fidan et al.: The Effects of Yucca Schidigera and Quillaja Saponaria on DNA Damage, Protein Oxidation, Lipid Peroxidation, and Some Biochemical Parameters in Streptozotocin-Induced Diabetic Rats.;  J Diabetes Complications 22 (5), 348-356. 2008 Apr 16. more

    Recherche-Quellen:

    • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
    • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

    Internetseiten:

    • https://de.wikipedia.org/wiki/Quinoa
      https://en.wikipedia.org/wiki/Quinoa

     

    Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

    Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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