Über den Zusammenhang von Schmerzen und Übersäuerung

Caucasian woman practicing yoga at seashore
Bild: © Maygutyak – Fotolia.com

Keiner mahnt uns so gewissenhaft für unser Wohl zu sorgen, wie der Schmerz.“ Emanuel Wertheimer

Nach Einschätzung des „Forum Schmerz“ und anderer Fachgesellschaften leiden in Deutschland etwa 20 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, d.h. der Schmerz hält bereits länger als 3-6 Monate an. Dabei ist zu beobachten, dass die Chronifizierung der Schmerzen mit dem Alter zunimmt. In der Altersgruppe zwischen 40-60 Jahren sind ca. 22% betroffen. Ab dem 75. Lebensjahr sind es bereits ca. 47%.

Am meisten schmerzt es den Deutschen im Rücken, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Pro Jahr verursachen allein Rückenschmerzen ca. 25 Milliarden Euro an direkten und indirekten Kosten!

Schmerzpatienten haben oft eine Odyssee hinter sich. Häufig kann als Ursache aber kein pathologischer Befund erhoben werden. Jeder Betroffene sollte wissen, dass Schmerzen jedoch oft auf eine lokale oder systemische Stoffwechsel-Übersäuerung hindeuten, welche mit tatsächlicher oder drohender Gewebeschädigung einhergeht.

Wer Besserung erlangen will, sollte sich darauf einstellen, dass eine Entsäuerung unabdingbar ist.

Neben einer gezielten Nahrungsumstellung auf ca. 80% basische Kost und ausreichende Zufuhr von kohlensäurefreiem Wasser oder dünnem Kräutertee (Früchtetee säuert), ist die Einnahme eines guten Basenpulvers sehr effektiv. Im Vergleich zu konventioneller Schmerzmittelgabe, bei der oft viele unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, ist die langfristige Wirkung einer Entsäuerung nicht minder wirksam.

Untersuchungen an chronischen Schmerzzentren im Körper haben gezeigt, dass sich um die Nervenbahnen (Axone) eine hohe Dichte an Kollagenfibrillen befindet. Kollagen hat spezielle piezoelektrische Eigenschaften, was dazu führt, dass vermehrt negative Ladungen von Zucker-Eiweiß-Komponenten aus der Matrix festgehalten werden. Dadurch entsteht um die betroffenen Nerven ein saures Milieu mit ultrafeinen Entzündungen, was Schmerzrezeptoren erregt und somit Schmerzen auslösen oder verstärken kann.

Die Säurelast im Gewebe führt des weiteren dazu, dass weniger Wasser gebunden werden kann. Der Wassermangel führt im Gewebe zu Verlust an Elastizität, einer Minderversorgung an Sauerstoff und Nährstoffen. Auch die Entgiftungsleistung wird verringert, wodurch sich der Schmerz noch weiter verstärkt.

Ein Ausstieg aus diesem Kreislauf ist durch Entsäuerung möglich. Der erste wichtige Baustein ist dabei die Ernährungsumstellung. Die entsäuernde Wirkung auf das Gewebe kann wesentlich beschleunigt und vertieft werden, wenn zusätzlich ein Basenpräparat zugeführt wird.

Auf dem Markt sind zweierlei Typen von Basenmitteln erhältlich. Zum einen gibt es Präparate auf Karbonat- oder Bikarbonat- basis, wie z.B. Kaisernatron oder Bullrichsalz. Diese anorganischen Mineralstoffverbindungen tendieren dazu, im Magen sofort mit der Magensäure zu reagieren, wodurch das Basenpräparat neutralisiert wird. Bei dieser Pufferung wird CO2 frei, welches zu Aufstoßen führen kann. Diese Pufferung verläuft relativ schnell: das Bikarbonat wird teilweise ins Blut abgegeben, ein anderer Teil wird rasch über die Nieren ausgeschieden. Dadurch wird der pH-Wert des Urins schnell in den basischen Bereich verschoben. Bei einer pH-Wert-Testung kann so der Eindruck entstehen, dass die Entsäuerung bereits erfolgreich war. Der eigentliche Entsäuerungsprozess im Stoffwechsel läuft aber zu oberflächlich und es fehlt die Tiefenwirkung.

Eine andere Möglichkeit der Entsäuerung ist der Einsatz von Basenpräparaten auf Basis organischer Citrate. Diese werden im Magen kaum abgepuffert, d.h. es entsteht auch kein Aufstoßen verursachendes Kohlendioxid. Da Citrate erst im Darm resorbiert werden, beeinträchtigen sie die

Verdauung nicht. Die entsäuernde Wirkung von Citraten ist langanhaltender, wodurch im Gewebe abgelagerte Säuren besser gelöst und abgepuffert werden können. Durch die bessere Verfügbarkeit und die längere Verweildauer im Gewebe können Citrate auch Gewebeteile mit langsamem Stoffwechsel entsäuern, wie Gelenkknorpel, Bänder, Augenlinsen oder die inneren Wandteile großer Gefäße.

Zusätzlich verbessern Citrate die Bioverfügbarkeit von Calcium und Magnesium. Diese beiden Mineralien führen ihrerseits zu einem verbesserten Knochenaufbau. Bei Übersäuerung kann der Körper die Säuren langfristig nur abpuffern, indem er den Knochen Kalzium entzieht. Ein gängiges Erscheinungsbild für diesen Kreislauf ist Osteoporose. Das zeigt, das Citrate auf mehreren Ebenen hilfreich wirksam sind.

Es wird deutlich, wie wichtig eine Entsäuerung für die Therapie chronischer Schmerzzustände ist. Basenpräparaten auf Basis von Citraten sollte Vorrang eingeräumt werden. Wenn diese Mittel zusätzlich mit Heilpflanzen angereichert sind, welche die Durchspülung des Zwischenzellraums und die Ausleitung über die Nieren anregen, dann kann die Entsäuerung noch beschleunigt werden. So kann z. B. ein Zusatz von kieselsäurehaltigem Schachtelhalm oder kaliumreichem Spargel die Ausschwemmung gelöster Schlacken fördern und die Drainage und Regeneration des Bindegewebes anregen. Die dadurch angeregte tiefgreifende Entsäuerung ist die beste Grundlage, um chronischen Schmerzen entgegenzuwirken.

Autor: Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg

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