Die Karde ist eine interessante Pflanze, die bereits in der Antike genutzt wurde. Die Blütenköpfe wurden zum Kämmen von Wolle verwendet, was der Karde den Beinamen „Kämme“ beibrachte. Die wilde Kardenwurzel wird bei vielen Völkern in der Hausmedizin zur Reinigung und Entgiftung verwendet. Wenn die wilde Karde blüht, dann bildet sich in der Mitte der Kardendolde ein violetter Blütenkranz, der sich teilt und dann nach oben und unten wandert. Dieses Wandern des Blütenkranzes entspricht aus Sicht der Signaturenlehre der Wanderröte der Borreliose.
Weberkarde
Wilde Karde
Englischer Pflanzename:
Pflanzenfamilie:
Bezeichnung des
Arzneimittels:
Anwendung:
Wirkung:
Inhaltsstoffe:
Dosierung:
Gegenanzeigen
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
* Volks- und Erfahrungsheilkunde
Beispiele für Präparate, in denen Karde vorkommt:
Phytotherapie |
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Folgendes Mittel ist lt. Gesetz als Lebensmittel und nicht als Medizin eingestuft und daher getrennt von oben genannten Anwendungsgebieten zu betrachten: |
Karde sammeln:
Verbreitung/ Sammelorte: Die Wilde Karde kommt in Europa und Nordafrika vor.
Wie Weberkarde kommt natürlich in Südeuropa vor.
Standorte:
Sammelgut/ Sammelzeit: Wilde Karde - Wurzeln: Herbst des 1. Jahres, im Winter (bei frostfreiem Boden) oder im Frühjahr des 2. Jahres
Weberkarde - Blüten: Juni - August
Interessantes rund um die Karde:
- In den Anwachstellen der Blätter sammelt sich meist etwas Tau oder Regenwasser. Vermutlich wurde dies früher auch als kleine Trinkwasserquelle genutzt. Erkennbar ist dies am Gattungsnamen „Dipsacus“, was sich vom griechischen „dipsa“ (Durst) ableitet.
- In den mit Tau und Regenwasser gefüllten Anwachstellen der Blätter ertrinken diverse kleine Insekten. Ob die Pflanze damit ihren Stickstoffbedarf aufbessert und damit eine Art fleischfressende Pflanze ist, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. In einer Studie entfernte man bei zwei Feldpopulationen die angesammelten Insekten und das Wasser aus den Blattachseln. Es zeigte sich keine signifikante Veränderung des Wachstums bei den Kardenpflanzen. Aber die Zugabe von toten Dipterenlarven zu den Blattbasen führte zu einer 30% igen Zunahme des Samensatzes und der Samenmasse! [2]
Beispiele für eigene Zubereitungen:
Klassischer Karden-Absud bei Hautekzemen
- 20 g getrocknete, klein geschnittene Kardenwurzel zusammen mit 500 ml Wasser aufgesetzt und 10 Minuten kochen; abseihen über den Tag verteilt trinken
Klassische Karden-Tinktur
Zubereitung:
Einnahme:
| Anwendung:
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[1] Für einen Ethylacetatextrakt von Dipsacus sylvestris konnte in der Studie eine wachstumshemmende Aktivität gegen Borrelia burgdorferi nachgewiesen werden. Liebold T, Straubinger RK, Rauwald HW.: Growth inhibiting activity of lipophilic extracts from Dipsacus sylvestris Huds. roots against Borrelia burgdorferi s. s. in vitro.; Pharmazie. 2011 Aug;66(8):628-30. [PubMed]
[2] Shaw PJ, Shackleton K.: Carnivory in the teasel Dipsacus fullonum–the effect of experimental feeding on growth and seed set.; PLoS One. 2011 Mar 18;6(3):e17935. doi: 10.1371/journal.pone.0017935. [PubMed]
Recherche-Quellen:
- Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
- Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
- Storl, Wolf-Dieter: Borreliose natürlich heilen: Ethnomedizinisches Wissen, ganzheitliche Behandlung und praktische Anwendungen
; Verlag: AT Verlag; Auflage: 11 (Juli 2007)
Internetseiten:
- www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/dipsacus.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Karde
- https://de.wikipedia.org/wiki/Karden
- www.awl.ch/heilpflanzen/dipsacus_fullonum/wilde_karde.htm
Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)
Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg