Schnittblumen – Damit der bunte Gruß nicht zur Giftfalle wird

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Bild: © G. Flick

Gesund zu sein, bedeutet auch über den eigenen Tellerrand, bzw. den eigenen kleine Kosmos hinaus zu sehen. Schutz und Erhalt der eigenen Gesundheit sind untrennbar mit dem Schutz und Erhalt der Gesundheit aller und unserer Umwelt verbunden.

Gesund denken und handeln heißt somit auch das Überdenken des eigenen Konsums….

Immer wichtiger wird dabei das sogenannte virtuelle Wasser, auch Wasserfußabdruck genannt. Darunter versteht man die Menge Wasser, welche in einem Produkt oder einer Dienstleistung enthalten ist oder zur Herstellung verwendet wird.

Das Errechnen des „virtuellen Wasserfußabdrucks“ verdeutlicht die ökologische Situation der  Produktionsbedingungen. Außerdem kann aufgezeigt werden, ob und wie der sich der produktgebundene „Wassertransfer“ international auswirkt.

Ein gutes Beispiel ist der Kauf von Schnittblumen. Etwa 80 % der in Deutschland verkauften Schnittblumen werden aus dem Ausland importiert. Die wichtigsten Produzenten sind neben Holland auch Entwicklungsländer wie Kenia oder Kolumbien. Eine Greenpeace-Analyse zeigt, dass für den Kauf von 15 Rosen ca. 150 l Wasser (eine gefüllte Badewanne) verbraucht werden. Jede aus Afrika stammenden Schnittblume lässt die Heimat so um ca. 7- 13 Liter Wasser ärmer werden. In den vergangenen 30 Jahren sank der Wasserspiegel in den Blumen produzierenden Regionen Kenias so um 5 Meter. Allein zwischen 1996 und 2005 wurden aus Kenia durch die Schnittblumen jährlich 16 Millionen Kubikmeter virtuelles Wasser exportiert. Allein durch diesen Trend wird vielen Menschen dauerhaft die Grundlage für ihre Ernährung entzogen.

Neben dem Verbrauch von Wasser gibt es bei Schnittblumen noch den Einsatz von Giften zu beachten. Neben ihrem natürlichen Duft, verströmen viele der konventionell gezogenen Schnittblumen in unseren Wohnräumen Gift, welches für ihre Zucht zu Einsatz kam. Oft kommen Pilz- und Insektenvernichter sowie Düngemittel ohne jede Sicherheitsvorkehrung zum Einsatz.

Leider stehen auch viele Deutsche Produzenten den Erzeugern im Ausland hier in nichts nach. Zwar behauptet der „Zentralverband für Gartenbau“, dass deutsche Schnittblumen weitgehend giftfrei sind, aber ein internes Gutachten der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig widerlegt dies. Viele deutsche Gärtnereien benutzen im großen Stil giftige Substanzen. Allein in der konventionellen Rosenzucht werden bis zu 40 kg Pilz- und 50kg Insektenschutzmittel pro Jahr und Hektar eingesetzt. Bei Chrysanthemen sind es sogar bis zu 230 kg.

Zum Vergleich: Im konventionellen Gemüseanbau werden jährlich ca. 5-9 kg Pflanzengift pro Hektar verbraucht!

Seit einigen Jahren ist der „Bundesverband des deutschen Blumengroß- und Importhandels“ (BGI) ein Gütesiegel ins Rollen zu bringen.

Bewusste Verbraucher können unter der folgenden Adresse erfahren, wer Schnittblumen aus aus ökologischem Anbau verkauft:

  • Verbraucher-Zentralen
  • Bioland, Barbarossastraße 14, 73066 Uhlingen
  • Naturland, Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfeling
  • Demeter, Baumschulenweg 11, 64295 Darmstadt

Generell lohnt es sich beim Blumenkauf folgendes zu beachten:

  • Fragen Sie nach Ware aus nachhaltigem Gartenbau.
  • Speziell für Schnittblumen hat der gemeinnützige Verein „Flower Label Program“ ein Siegel entwickelt. Es garantiert dem Käufer, dass die Blumen umweltschonend und sozialverträglich produziert wurden.
  • Das FLP-Zertifikat kann auch Zusätze wie „regional“ oder „bio“ haben, um auf kurze Transportwege und strengeren Bio-Anbau hinzuweisen.

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

JetztGesundAtlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg

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