Weltweit gibt es etwa 2000 Nachtschatten-Arten. Viele, wie die Kartoffel, Aubergine oder Tomate, sind essbar und werden seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel genutzt. Es gibt aber auch eine erlesene Nachtschatten-Auswahl, die als Heilpflanzen genutzt werden. Eine davon ist der Bittersüße Nachtschatten. In der Antike wurde seine Wurzelrinde, in Wein ausgezogen, als Schlafmittel genutzt. Bei den Germanen wurde die Pflanze gegen den „Nachtschaden“ (nächtlichen Alptraum) eingesetzt. Für unsere Ahnen wurde dieser durch einen elbischen Dämon ausgelöst und konnte durch die Verkörperung eines anderen elbischen Dämons in der Pflanze geheilt werden. Man hängte Amulette aus Bittersüßem Nachtschatten, wie die auf ein Band gezogenen Beeren, kleinen Kindern an ihr Bett. Dies galt als magischer Schutz gegen Verzauberung.
Synonyme: |
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Englischer Pflanzenname: |
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Pflanzenfamilie: |
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Bezeichnung des Arzneimittels: |
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Anwendungsgebiete |
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Wirkung |
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Nebenwirkungen: |
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Wechselwirkungen: |
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* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.
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Beispiele für Präparate, in denen Bittersüßer Nachtschatten vorkommen:
Phytotherapie: |
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Bittersüßen Nachtschatten sammeln:
Sammelorte: | Weite Teile Europas, Asiens, Nordarfika und Nordamerika in allen Höhenlagen bis 2000 m
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Sammelgut/ Sammelzeit: |
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Beispiele für eigene Zubereitungen:
Da die im Bittersüßen Nachtschatten enthaltenen Steroidalkaloidglykoside giftig sind, ist generell der Gebrauch standardisierter Fertigpräparate zu bevorzugen.
Klassischer Bittersüß-Tee
- 1 TL der Droge mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 7 Minuten ziehen lassen; abseihen und 3 x tgl. je eine Tasse in kleinen Schlucken trinken
Anwendung bei:
- Arthrose (bes. nach Kälte/ Nässe)
- Asthma
- Blutreinigung
- Gicht
Klassischer Bittersüß-Tee zur äußerlichen Anwendung
- 20 g der Droge mit 1 Liter Wasser aufkochen und 5 – 10 Minuten ziehen lassen; abgießen und mehrmals täglich für Bäder, Wickel oder Spülungen verwenden
Wichtig: Die Anwendung sollte auf 1-2 Wochen beschränkt werden, da Bittersüßer Nachtschatten gerbende und austrocknende Eigenschaften hat.
Anwendung bei:
- Dermatitis, allergische
- Ekzem
- Hautleiden, chronische
- Kälteurtikaria
- Milchschorf bei Säuglingen
- Neurodermitis
Klassische Nachtschatten-Tinktur
Zubereitung:
Einnahme:
| Anwendung bei:
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[1] Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 1.6.1990., Heftnummer: 101., ATC-Code: D11AG.
Monographie BGA/BfArM (Kommission E)
buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/dulcamarae-stipites-bittersuessstengel.htm
[2] Kumar P, Sharma B, Bakshi N.: Biological activity of alkaloids from Solanum dulcamara L.; Nat Prod Res. 2009;23(8):719-23. doi: 10.1080/14786410802267692.
[3] Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Assessment report on Solanum dulcamara L., stipites.; European Medicines Agency, 2013
Recherche-Quellen:
- Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
- Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
Internetseiten:
- www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/solanum-nigr.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Bittersüßer_Nachtschatten
https://en.wikipedia.org/wiki/Solanum_dulcamara - www.awl.ch/heilpflanzen/solanum_dulcamara/bittersuesser-nachtschatten.htm
Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)
Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg