Rezept: Kyphi – Das berühmte Räuchermittel der Pharaonen

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Kyphi – Der Name und das Rezept dieses den Göttern geweihten Räuchermittels sind uns nur dank des Papyrus Ebers erhalten geblieben. Es ist anzunehmen, dass es verschiedene Rezepturen zur Herstellung gab. Aber egal welche Zutaten genommen wurden, der Herstellungsprozess war an lang andauernde Zeremonien mit Gebeten und rituellen Verfahren gebunden, welche nur die Priester kannten.

Der Papyrus Ebers ist eine der ältesten medizinischen Schriften aus dem alten Ägypten. Da es aus einer Raubgrabung stammt konnte sein Alter nur geschätzt werden. Die Schätzungen liegen bei einem Alter von mindestens 3600 Jahre! Seinen Namen erhielt das Papyrus vom Ägyptologen Georg Ebers, der es im Jahre 1873 für eine hohe Geldsumme für das Museum der Stadt Leipzig erwarb. Dort befindet sich dieser archäologische Schatz bis heute.

Die im Papyrus Ebers überlieferten Zutaten für Kyphi sind:

  • Anti shu (Myrrhe)
  • Pert shen (Wacholderbeeren)
  • Neter sonter (Weihrauch)
  • Kau (Cyperus)
  • Chet en thesheps (Mastixzweige)
  • Shebet (Syrisches Kalmus)
  • Thekuunu t´emten (Rosinen)
  • Ken niuben (Styraxsaft)

Hier ein modernes Rezept:

Zutaten:

  • 4 Teile Weihrauch
  • 2 Teile Mastrix
  • 1/2 Teil Wacholderbeeren
  • 1/4 Teil Kalmus
  • 1/4 Teil Galgant oder Ingwer
  • 1/2 Teil Kardamom
  • 1 Teil Zimt (Rinde oder Blüte)
  • 1 Teil Myrrhe
  • 1 Teil Lemongras
  • 1/2 Teil Rosenblütenblätter (Duftrose)
  • 1 Teil Benzoe Siam
  • 1,5 Teile Sandelholz
  • 1/2 Teil Waldhonig
  • Messerspitze Adlerholz
  • Schweren Rotwein
  • 8 Teile ungeschwefelte Sultaninen

Zubereitung:

  1. Die Sultaninen über Nacht im Rotwein einweichen
  2. Am nächsten Morgen Weihrauch, Mastix, Myrrhe und Benzoe im Mörser zermahlen
  3. Wacholderbeeren, Kalmus, Galgant, Zimt und Kardamom (mit Schale) und Sandelholz einzeln im Mörser pulverisieren und anschließend mit Weihrauch, Mastix, Myrrhe und Benzoe vermengen
  4. Rosenknospen zerpflücken
  5. Lemongras sehr fein schneiden
  6. Alles gut miteinander vermischen
  7. Auf eine Tasse der Mischung 1/2 TL pulverisiertes Adlerholz geben und in mit der Mischung vermengen
  8. Sultaninen aus dem Wein nehmen und im Mixer zerkleinern
  9. Den Honig in den Sultaninenbrei geben und untermischen
  10. Sultaninen-Honig-Brei mit dem restlichen Zutatenmix vermengen und alles gut vermischen
  11. Aus dem Mix ca. 2 cm große Kugeln formen und diese zum Trocknen auf ausgebreiteter Aluminiumfolie auslegen (Alternativ lassen sich auch erbsengroße Kügelchen formen. EIn Kügelchen ist dabei immer eine Räucherportion.)
  12. Die geformten Bällchen mindestens 2 Wochen gut trocknen lassen und anschließend jeweils in Alufolie eingewickelt lagern

Anwendung:

  • Von einem trocken gelagerten Kyphi-Kügelchen einen kleine Teil abbrechen und für die Räucherung auf ein Stück vorbereitete glühende Räucherkohle legen

In Ägypten war Kyphie eine Räuchermischung für den Abend, weil sein Duft warm, beruhigend und umhüllend ist. Aber Kyphi kann mehr. Es sind altertümlichen Schriften bekannt, in denen erwähnt wird, dass Kyphi auch innerlich angewendet wurde. Generell spricht aus der Liste der oben genannten Zutaten auch nichts dagegen und mir sind bisher keine Fälle bekannt, bei denen es zu negativen Nebenwirkungen gekommen ist. Hingegen zeige Erfahrungsberichte, dass eine kleine Portion Kyphi am Abend eingenommen bei vielen Klärung in innere Angelegenheiten brauchte.

Wer sich auf das Räuchern beschränken will, der kann Kyphi auch bei folgenden Anlässen einsetzen:

  • Klärung der Raumatmosphäre (z.B. nach Umzügen, Streitereien oder Todesfällen)
  • Für Jahreskreisfeste, wie die Wintersonnenwende (20. – 23. Dezember); die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche (22. September); Samain/ Allerseelen (31. Oktober auf den 1. November)
  • Für den Jahreswechsel
  • Bei der Totenwache (Leider ist es kaum noch üblich einem Verstorbenen Zeit zu geben. In vielen Religionen ist es üblich der Seele Zeit zu geben, damit sie sich in Ruhe von ihrer irdischen Existenz lösen kann. Noch bis vor 50 Jahren wäre die heute übliche Verfahrensweise undenkbar gewesen. Dabei ist es auch heute möglich dem Verstorbenen diese Totenruhe einzuräumen, auch wenn viele Bestattungsunternehmen auf Eile drängen. Wenn jemand einen geliebten Menschen in den Tot begleitet hat, ist Kyphi für die Zeit der Totenruhe eine wunderbare Ergänzung. Menschen, die den Tot nicht verdrängen, sondern sich der Herausforderung stellen und die in ihnen hochkommenden Gefühle bewusst anzunehmen, wachsen über sich selbst hinaus.)

 

Heilpraktikerin Anja Alijah Flick:

Atlasprofilax®-Praxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg

 

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