Berberitzenbeeren sind nahrhaft und besitzen ein breites Heilspektrum. In vielen Kulturen werden sie daher seit Jahrhunderten verwendet. So gelten Berberitzen z. B. im arabischen und indischen Raum als eines der besten Mittel, um Toxine im Körper zu zerstören. In Persien wurden sie sogar zum Entzug von Opium eingesetzt. Aber Berberitzen könne noch mehr. Sie wirken darm, leber- und gallenreinigend, keimtötend bei Bakterien und Amöben und können auch bei Rheuma, Vitaminmangel oder zur natürlichen Entsäuerung eingesetzt werden. Von den nordamerikanischen Ureinwohnern weiß man, dass sie eine Mischung von Berberisharz, Beeren- und Wurzelpulver bei Geschwüren, Cholera und Typhus einsetzen.
Synonyme: |
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Pflanzenfamilie: |
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Berberidis fructus (Berberitzen-Früchte) Berberides radicis cortex
(Berberitzen-Wurzelrinde)
Anwendung:
Wirkung:
Inhaltsstoffe:
Alkaloide (bis 13 %)
Dosierung:
Gegen-
anzeigen:
Neben-
wirkungen:
Wechsel-
wirkungen:
* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Es liegen Studien und Erfolge beim beschriebenen Einsatz der Pflanze vor, aber sie hat noch keine Positiv-Monographie der Kommission E erhalten. Die Aussagen zur Wirksamkeit liegen somit noch im Bereich der Erfahrungsheilkunde und gelten bis dahin als nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.
Ayurvedische Eigenschaften | |
Grundeigenschaft: | trocken und leicht |
Geschmack: | bitter und zusammenziehend |
Energetische Wirkung: | erhitzend |
Wirkung auf die Doshas: | V+ P- K- Die Verdauungswirkung ist scharf. |
Beispiele für Präparate, in denen Berberitze vorkommen:
Phytotherapie: |
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Homöopathie: |
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Berberitze sammeln:
Sammelorte: | Europa, Nordamerika, Mittelasien
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Sammelgut/ Sammelzeit: |
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Interessantes rund um Berberitze:
- Viele Stämme der nordamerikanischen Ureinwohner bereiten seit Jahrhunderten eine Kraft- und Reisenahrung aus getrocknetem Fleisch zu. Diese, als Pemmikan bezeichnete Winter- und Notnahrung, beinhaltete oft auch Berberitzenbeeren. Es gab Berichte, denen zufolge weiße Truppeneinheiten einen Winter lang nur erbeutetes Pemmikan zu essen hatten. Im Gegensatz zu früheren Jahren litt jedoch keiner der Soldaten unter sonst typische Mangelerscheinungen.
Beispiele für eigene Zubereitungen:
Rohe Berberitzenfrüchte
Berberitzen sollten, damit sie ihre Heilkraft behalten, nicht im Kochtopf verarbeitet werden und nicht mit konzentrierten Kohlehydratspeisen eingenommen werden. Hält man sich an diese einfachen Regeln, können sie als tägliche Nahrung eine unglaubliche Heilwirkung entfalten, egal ob Darm-, Leber-, Gallen- oder Nierenleiden, Rheuma, Kreislaufstörungen, Infekte, Diabetes oder Übersäuerung.
Einnahme: mind. 3 Monate lang 2 – 3 x täglich je ein gehäufter Teelöffel (eine habe Stunde vor den Mahlzeiten). Dazu sollte immer etwa 400 ml Wasser getrunken werden.
Morgens eingenommen sind sie am wirksamsten.
Klassische Berberitzen-Tinktur (aus den Früchten)
Zubereitung:
Einnahme:
| Anwendung bei:
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Klassische Berberitzen-Tinktur (aus der Wurzelrinde)
- 100 g Berberitzen-Rinde
- 500 ml Ethanol (60%)
Frische Berberitzen-Rinde zerkleinern, in ein verschließbares Gefäß geben und soweit mit 60%igem Alkohol auffüllen bis alle Teile bedeckt sind; Ansatz 3 Wochen ziehen lassen und ab und an schütteln; dann abseihen und die fertige Tinktur in dunkle Fläschchen abfüllen
Dosierung: 3 x täglich 15 – 25 Tropfen in etwas Wasser
Anwendung:
- Blutreinigung
- Fieber
- Herzstärkung
- Leber-Gallen-Erkrankungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Nierenstärkung
Berberitzen-Essig bei Verstopfung (Mildes Abführmittel)
- 100 g frische Berberitzen-Früchte Frische zerkleinern, in ein verschließbares Gefäß geben und soweit mit 200 ml Apfelessig auffüllen bis alle Teile bedeckt sind; Ansatz 3 Wochen ziehen lassen und ab und an schütteln; dann abseihen und den fertigen Essig in ein dunkles Fläschchen abfüllen.
Einnahme: Bei Bedarf 1 EL in ein Glas Wasser geben und trinken
Berberitze in der Küche
Berberitzen sind fester Bestandteil diverser orientalischer Küchenrezepte. Hier ein Rezept für persischen Möhrenreis.
[1] Masoudi M. et al: Comparison between the efficacy of metronidazole vaginal gel and Berberis vulgaris (Berberis vulgaris) combined with metronidazole gel alone in the treatment of bacterial vaginosis.; Electron Physician. 2016 Aug 25;8(8):2818-2827. eCollection 2016.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27757195
[2] Javad-Mousavi S.A. et al: Protective effect of Berberis vulgaris fruit extract against Paraquat-induced pulmonary fibrosis in rats.; Biomed Pharmacother. 2016 Jul;81:329-36. doi: 10.1016/j.biopha.2016.04.027. Epub 2016 Apr 26.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27261610
[3] Iloon Kashkooli R. et al: The effect of berberis vulgaris extract on transaminase activities in non-alcoholic Fatty liver disease.; Hepat Mon. 2015 Feb 5;15(2):e25067.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25788958
[4] Saedi T.A. et al: Berberis vulgaris fruit crude extract as a novel anti-leukaemic agent.; J Biol Regul Homeost Agents. 2015 Apr-Jun;29(2):395-9.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26122228
[5] Ivanovska N., Philipov S.: Study on the anti-inflammatory action of Berberis vulgaris root extract, alkaloid fractions and pure alkaloids.; Int J Immunopharmacol. 1996 Oct;18(10):553-61.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9080249
[6] Bashir S. et al: Berberis vulgaris root bark extract prevents hyperoxaluria induced urolithiasis in rats.; Phytother Res. 2010 Aug;24(8):1250-5. doi: 10.1002/ptr.3196.
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[7] Mohammed Saeed Arayne et al: The berberis story: Berberis vulgaris in therapeutics.; Pakistan journal of pharmaceutical sciences 20(1):83-92 · February 2007
https://www.researchgate.net/publication/6470233_The_berberis_story_Berberis_vulgaris_in_therapeutics
[8] Fatehi M. et al: A pharmacological study on Berberis vulgaris fruit extract.; J Ethnopharmacol. 2005 Oct 31;102(1):46-52.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15993555
Recherche-Quellen:
- Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
- Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium, Die Sanduhr, Fachverlag für altes Wissen, 2. überarbeitete und ergänzte Auflage 1995
- H.-H. Rhyner, B. Frohn: Heilpflanzen im Ayurveda, AT Verlag, Baden und München 2006
Internetseiten:
- www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/berberis.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Berberitze
- buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/berberis-vulgaris-berberitze.htm
Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)
Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg