Natternkopf, Blauer (Echium vulgare)

Natternkopf hat seinen Namen, weil die Blüten an kleine Schlagenköpfe erinnern. Weil man früher wurde oft einen Zusammenhang zwischen Aussehen und Wirkung sah, wurde Natternkopf gegen Schlagenbisse eingesetzt. In Mitteleuropa kommen allerdings keine wirklich giftigen Schlagen vor, so dass die Wirkung eher eine wundheilende gewesen sein dürfte. In der Tat ähnelt die Wirkung der von Beinwell und Borretsch, die zur selben Pflanzenfamilie gehören. Gerade Beinwell ist als starkes Wundheilmittel bekannt. Auch wenn Natternkopf in der Heilkunde kaum noch Verwendung findet, kann er in seiner Wirkung als die kleine Schwester des Beinwell  betrachtet werden. Die Wurzel des Natternkopf kann außerdem zum Färben verwendet werden (färbt rot)…

Synonyme:
  • Blaue Ochsenzunge, Gemeiner Natterkopf, Gemeiner Natternkopf, Gewöhnlicher Natternkopf, Himmelbrand, Natterkopf, Starrer Hansl, Stolzer Heinrich
Englischer Pflanzenname:
  • Viper's bugloss, blueweed
Pflanzenfamilie:
  • Raublattgewächse (Boraginaceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels:
  •  Radix Echii (Natternkopfwurzel)
Anwendung:
  • Epilepsie*
  • Wundheilung*

Wirkung:
  • Antimikrobiell
  • Wundheilend
Inhaltsstoffe:
  • Alkaloide (u.a. Cyanoglossin, Consolidin)
  • Cholin
  • Allantoin
  • Bornesit
  • Schleimstoffe
Dosierung: - (orientiert sich an der von Beinwell) -
  • Salben oder andere Zubereitungen zur äußeren Anwendung mit 5 bis 10% getrocknete Droge; Zubereitungen entsprechend.
  • Die pro Tag applizierte Dosis darf nicht mehr als 100 µg Pyrrolizidinalkaloide  mit 1,2 ungesättigtem Necingerüst einschließlich ihrer Stickstoff-Oxide enthalten.
  • Anwendung nicht länger als 4-6 Wochen pro Jahr
Gegenanzeigen:
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Keine bekannt
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt

Volks- und Erfahrungsheilkunde*

Beispiele für Präparate, in denen Natternkopf vorkommt:

  • Keine bekannt

Natternkopf selber sammeln: 

Standorte:
  • Trockene bis halbtrockene Ruderalstellen
  • Steinige Fluren
  • Sandige Plätze
  • Silikattrockenrasen
  • Sammelzeit
  • Mai bis September
  • Sammelgut
  • Wurzel
  •  

    Beispiele für eigene Zubereitungen:

    Klassischer Natternkopf-Wurzeltee für Umschläge:

    Zutaten:Zubereitung:
    • 1 EL gut zerkleinerte Natternkopf-Wurzel mit warmem Wasser
      übergießen und 30 Minuten ziehen lassen.
    Anwendung
    • Bei Bedarf den Tee für Umschläge oder als Badezusatz verwenden.

    Klassischer Natternkopf-Krauttee für Umschläge:

    Zutaten:Zubereitung:
    1. 2 TL gut zerkleinertes Natternkopf-Kraut mit kochendem Wasser übergiessen
    2. 5 Minuten ziehen lassen, dann abseihen
    Anwendung
    • 3 x tgl. je eine Tasse trinken (ggf. mit Honig süßen)
    Einsatz bei:
      li>Atemwegserkrankungen
    • Erkältung

    Klassisches Natternkopf-Öl

    Natternkopf-Öl und -salbe werden genauso zubereitet, wie Beinwellsalbe. Eingesetzt werden kann Natternkopf zur Wundheilung, bei Zerrungen, Verstauchungen, Quetschungen etc.

    Zutaten:Zubereitung:
    1. Frische Natternkopf-Wurzel klein schneiden
    2. Mit dem Olivenöl in einen Topf geben
      (Wurzel sollten vom Öl bedeckt sein)
    3. Im Wasserbad erhitzt und einige Minuten köcheln lassen
    4. Vom Herd nehmen und 1 - 4  Tage ziehen lassen
    5. Nach Ablauf der Zeit Wurzeln durch ein Tuch herausfiltern
    6. Das Öl in dunkle Fläschchen abfüllen
    Anwendung
    • Bei Bedarf Natternkopf-Öl auf die zu behandelnden Stellen einreiben
    • Bis zu 3 x täglich

    Klassische Natternkopf-Salbe

    Zutaten:
    • 50 ml Natternkopf-Öl
    • 3 g Bienenwachs
    Zubereitung:
    1. Natternkopf-Öl mit dem Bienenwachs in einen Topf geben
    2. Unter ständigem Rühren im Wasserbad erhitzen, bis
      Wachs aufgelöst ist (Temp. möglichst unter 60°C halten)
    3. Wenn das Wachs geschmolzen ist, Mischung in Salbenbehälter
      abfüllen und erkalten lassen
    Anwendung
    • Bei Bedarf Natternkopf-Öl auf die zu behandelnden Stellen einreiben
    • Bis zu 3 x täglich

     

    [1] Kuruüzüm-Uza A, Güvenalp Z, Ströch K,Demirezer LÖ, Zeeck A: Phytochemical and antimicrobial investigation of Echium vulgare growing in Turkey; Biochemical Systematics and Ecology 32 (2004) 833–836

    Recherche-Quellen:

    • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
    • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

    Internetseiten:

    • https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnlicher_Natternkopf
    • https://en.wikipedia.org/wiki/Echium_vulgare
    • www.awl.ch/heilpflanzenn/echium_vulgare/natternkopf.htm

     

    Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

    Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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