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Synonyme: Schwarzpappeln (Populus nigra): Schwartz Alberbaum, Schnellwäckser, Wollenbaum, Salbenbaum, Muckenbaum, Faule Aesche, Rheinweide Silber-Pappel (Populus alba): Bellweide, Deutscher Silberbaum, Flickerpappel, Mehlbomm, Palm-Wied, Papierbaum, Schneepappel, Wasserbaum, Weiß Pappelweide, Weiß Saarbaum, Weißalber, Weißbaum, Weiße Espe, Weißpappel, Wollpappel, Wunderbaum Balsam-Pappel (Populus balsamifera): Balsambaum, Falscher Sattelholzbaum, Grau-Pappel, Nordamerikanisch Sattelholz, Tacamahacpappel Amerikanische Espe (Populus tremuloides):
Englischer Pflanzenname: Schwarzpappeln (Populus nigra): Silber-Pappel (Populus alba): Abele, silver poplar, silverleaf poplar, white poplar Balsam-Pappel (Populus balsamifera): Balsam poplar, bam, bamtree, eastern balsam-poplar, hackmatack, tacamahac poplar, tacamahaca Amerikanische Espe (Populus tremuloides): Aspen, quaking aspen, trembling aspen, american aspen, Quakies, mountain aspem, golden aspen, trembling poplar, white poplar, popple
Pflanzenfamilie: Weidengewächse (Salicaceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels: Populi gemma (Pappelknospen)
Anwendung: Erkrankungen der Harnorgane* Gicht* Hämorrhoiden, äußere [1] Hautverletzungen, oberflächliche [1] Frostbeulen [1] Polyarthritis* Sonnenbrand [1]
Wirkung: äußerlich: Antibakteriell [1] Entzündungshemmend (antiphlogistisch)** Wundheilungsfördernd [1] Bei innerer Einnahme wird das enthaltene Salicin und die Salicinderivaten im Darm in Salicylalkohol gespalten. Dieses wird im Darm resorbiert und in der Leber zu Salicylsäure oxidiert. In dieser Form wirkt es im Körper Antimikrobiell** Blutgerinnungshemmend/ Blutverdünnend (antikoagulierend)** Entzündungshemmend (antiphlogistisch)** Harnsäurespiegel-senkend (durch Ausscheidung von Harnsäuren)** Schmerzlindernd (analgetisch)**
Inhaltsstoffe: Phonolglykoside (Salin, Populin) Ätherische Öle (mit d-Humulen, α-Caryophyllen, Sesquiterpenen) Flavonoidglykoside (Chrysin) Gerbstoffe Mannit Harze Gallussäure
Dosierung:
Halbfeste Zubereitungen mit 20 - 30 % Drogenanteil
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Pappelknospen, Propolis, Perubalsam und Salicylate
Nebenwirkungen: Gelegentlich allergische Hautreaktionen
Wechselwirkungen:
* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.
Beispiele für Präparate, in denen Pappel vorkommt:
Phytotherapie: Phytodolor® Tinktur Bei rheumatischen Erkrankungen (z. B. Lumbago, Ischialgien), Neuralgien
Pappel selber sammeln:
Sammelorte: Flussläufe
Auwälder
Ackerränder mit Meliorationsgräben
Sammelgut: Ungeöffnete Knospen
Sammelzeit:
März - April
Beispiele für eigene Zubereitungen:
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Pappel-Essenz
Zubereitung: Frisches Pappel-Knospen zerkleinern In ein verschließbares Gefäß geben und
im Verhältnis 1:4 mit 70%igem Alkohol
auffüllen Ansatz 8 Tage ziehen lassen
(ab und an schütteln) Abseihen und die fertige Tinktur in
dunkle Fläschchen abfüllen
Einnahme: Bei Bedarf 3 x tgl. 10 Tropfen einnehmen oder
äußerlich für Wickel und Waschungen benutzen Anwendung bei: Husten Schnittwunden Quetschungen Verstauchungen Verrenkungen
Pappelöl
Zutaten: Frische Pappelknospen (Gesammelt vor der Blattentfaltung) Olivenöl Zubereitung: Ein Glas zur Hälfte mit Pappelknospen befüllen Mit Olivenöl so weit auffüllen, dass die Knospen bedeckt sind Glas verschließen und im Wasserbad 15 Minuten köcheln lassen Im Wasserbad bei verschlossenem Deckel auskühlen lassen Nach dem Auskühle 3 Tage auf der Fensterbank ausziehen lassen Nach Ablauf der Zeit Pappelknospen herausfiltern Fertiges Pappelöl in dunkle Gläschen füllen, gut verschließen und etikettieren Zur äußerlichen Anwendung bei: Hämorrhoiden Hautentzündungen Gelenkschmerzen Sonnenbrand Verbrennungen
Aus dem Pappelöl kann eine Pappelsalbe zubereitet werden.
Pappelsalbe
Zutaten: 100 g Pappelöl 7 g Bienenwachs Zubereitung: Pappelöl und Bienenwachs miteinander in ein feuerfestes
Glas oder einen kleinen Topf geben Gefäß mit der Mischung in ein Wasserbad stellen Unter ständigem Rühren erhitzen, bis sich das Wachs im
Öl aufgelöst hat, dann vom Herd nehmen Etwas abkühlen lassen In Salbentiegel abfüllen und vollständig erkalten lassen,
bevor das Gefäß verschlossen wird (es bildet sich
sonst Kondenswasser) Die Salbe kann auch sehr gut mit Beinwell kombiniert werden. Zur äußerlichen Anwendung bei: Hautentzündung Gelenkschmerzen Hämorrhoiden Sonnenbrand Verbrennungen, leichten Zerrungen
[1] Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 1.2.1990., Heftnummer: 22a., ATC-Code: D03CA.
Monographie BGA/BfArM (Kommission E)
buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/populi-gemma-pappelknospen.htm
Recherche-Quellen:
Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
H.-H. Rhyner, B. Frohn: Heilpflanzen im Ayurveda, AT Verlag, Baden und München 2006
Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
Internetseiten:
www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/populus.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Pappel
https://en.wikipedia.org/wiki/Populus_nigra
https://de.wikipedia.org/wiki/Silber-Pappe
https://en.wikipedia.org/wiki/Populus_alba
https://de.wikipedia.org/wiki/Balsam-Pappel
https://en.wikipedia.org/wiki/Populus_balsamifera
https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanische_Zitterpappel
https://en.wikipedia.org/wiki/Populus_tremuloides
www.pharmakobotanik.de/systematik/6_droge/popul-g.htm
buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/populi-cortex-pappelrinde-populi-folium-pappelblaetter.htm
Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)
Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg