Qatbaum (Catha edualis)

Shrubs with leaves of khat (chat), Ethiopia
Bild: © milosk50 – Fotolia.com

Qat hat seine Heimat vor allem in Kenia, Oman, Jemen und Äthiopien. Dort werden die Blätter seit Jahrhunderten traditionell genutzt. Der Gebrauch ist wesentlich älter, als der Genuss von Kaffee. Im alten Ägypten galt Qat als heiliges Nahrungsmittel, das die Fähigkeit besaß die menschliche Göttlichkeit freizugeben. 

Synonyme: 
  • Abessinischer Tee, Arabischer Tee, Cat, Cath, Gat, Jaad, Jat, Kafta, Kat, Kath, Khatstrauch, Miraa, Mirungi, Mirra, Qaad, Qat, Tschat
  • Catha forskalii, C. inermis, Celastrus edualis, Dillonia abyssinica, Trigonotheca serrata
Englischer Pflanzenname: 
  • Khat, qat
Pflanzenfamilie:
  • Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
Bezeichnung des Arzneimittels:
  • Catha-edualis-Blätter (Qatblätter, Kathblätter)
Anwendungsgebiete:
  • Asthma*
  • Depressionen*
  • Fieber*
  • Grippale Infekte*
  • Kopfschmerzen*
  • Melancholie*
  • Müdigkeit*
  • Vergesslichkeit (Qat ruft Vergessenes in Erinnerung)*
Wirkungen:
  • Sympathomimetisch, indirekt
  • Psychostimulierend
Inhaltsstoffe: 
  • Alkaloide, u.a. Phenylpropylamine, Cathin
  • Sesquiterpenesteralkaloide
  • Flavonoide
  • Catechin-Gerbstoffe
  • Triterpene
Dosierung: 
  • Keine einheitliche Dosierung festgelegt
Gegenanzeigen:
  • Während der Schwangerschaft kann Kath zu einer Sauerstoffminderversorgung des Fötus und damit zu einem erhöhten Risiko für Frühgeburten führen
  • Dauerkonsum kann zu Schlafstörungen, Impotenz und antisozialem Verhalten führen. Langjähriger Konsum scheint mit einem erhöhten Risiko von koronaren Herzkrankheiten und Karzinomen der Mundschleimhaut assoziiert zu sein.
Nebenwirkungen:
  • Größere Mengen führen zu Müdigkeit, Benommenheit oder Vergiftung, die Magenkrämpfe, Erbrechen oder einen Kollaps auslösen kann.
Wechselwirkungen:
  • Tabakkonsum verstärkt die Wirkung des Kath.

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Beispiele für Präparate, in denen Qat vorkommen:

  • Derzeit keine bekannt

Qatbaum sammeln:

Sammelorte:Qat wird hauptsächlich in Kenia, Oman, Jemen und Äthiopien angebaut.

Da die Pflanze in Deutschland nicht heimisch ist, sollte auf geprüfte Ware aus dem Handel zurückgegriffen werden.

Interessantes rund um Qat:

  • Qat verringert die Lust auf Essen, Sexualität und Schlaf. Daher war Qat gerade unter den Intellektuellen des Altertums sehr beliebt. Sein Gebrauch wurde von Sufis und wandernden Derwischen verbreitet.

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Tee oder Kaffee
Bild: © Kanea – Fotolia.com

Klassische Qat-Blätter-Anwendung

  • Die Blätter von Qat sollten frisch verwendet werden und nicht älter als 2 Tage sein. Sie werden etwa 10 Minuten ausgekaut und müssen in keiner Weise weiterbehandelt oder mit anderen Substanzen vermischt werden. Je länger der ausgekaute Saft im Mund verbleibt, desto stärker ist die Wirkung. Beim Kauen des Qat wird hauptsächlich der Cathin, ein Amphetamin, über die Mundschleimhaut aufgenommen. Weitere Wirkstoffe sind Norephedrin und Cathinon.

Anwendung bei:

  • Depressionen
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Klassischer Qat-Tee (Bushman´s tea)

  • Frische oder geröstete Qat-Blätter mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen; abseihen und möglichst zeitnah trinken

 

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

Internetseiten:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Kathstrauch
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Khat
  • www.awl.ch/heilpflanzen/catha_edulis/kathstrauch.htm

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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