Zwei Mal am Tag die Zähne zu putzen gehört wohl für die meisten zum täglichen Hygieneritual. Doch die richtige Zahnpflege bedeutet für den Körper weit mehr, als saubere Zähne und frischer Atem. Der Zustand unseres Kauapparates hat Auswirkungen auf den ganzen Körper. Kranke Zähne und krankes Zahnfleisch können eine echte Gesundheitsgefahr sein.
So zeigte eine Studie der Universität San Diego, dass die Mundschleimhaut von Migränepatienten oft mehr Bakterien enthält, welche in der Nahrung enthaltene Nitrate in Nitrite umwandeln. Seit langem ist bekannt, dass einige im Verdauungstrakt enthaltene Bakterien Nitrite bilden und das dies zu Migräne führen kann. Das auch die Flora der Mundschleimhaut ein Auslöser sein kann, war bisher unbekannt. Es zeigt aber wie wichtig eine gesund zusammengesetzte Mundschleimhaut ist! [1]
Auch die Auswirkungen einer bakteriell bedingten Entzündung des Zahnhalteapparates, der so genannte Parodontitis (Parodontose), können gravierend sein. Der japanische Zahnarzt Dr. Hideo Kawahara fand in über 40 Jahren Forschung heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen Parodontiti, Kaufähigkeit und mentalen Fähigkeiten gibt. [2]
Selbst das Risiko an Brustkrebs zu erkranken kann vom Zustand des Kauapparates abhängen, wie eine Studie der Universität Buffalo im US-Staat New York zeigte. Demnach haben Frauen mit einer Parodontitis ein um 14 % erhöhtes Risiko haben an Brustkrebs zu erkranken. Bei aktiven Raucherinnen ist das Brustkrebsrisiko sogar um 32 % erhöht. [3]
Auch Probleme im Bereich der Halswirbelsäule können durch eine Entzündung des Zahnhalteapparates verursacht oder verstärkt werden. Dieser Zusammenhang ist über die so genannten Adler-Langer-Druckpunkte seit den 70er Jahren bekannt [4] und einer der Gründe, warum AtlasPROfilax-Therapeuten bei der Behandlung der Halswirbelsäule auch den Zustand der Zähne und des Zahnfleisches berücksichtigen und ggf. einen ganzheitlich arbeitenden Zahnarzt oder Kieferorthopäden mit ins Boot holen.
Soweit dazu, wie wichtig gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sind. Leider wird der Nutzen konventioneller Zahnreinigung selten hinterfragt, doch herkömmliche Zahncreme enthält oft Fluor, Mikropartikel und nicht selten Substanzen, die der Flora auf der Mundschleimhaut schaden.
Doch es geht auch anders! Zahncreme lässt sich ganz leicht selber machen und mit den richtigen Zutaten kann das viele Vorteile mit sich bringen.
Beispiel Nr. 1: Kokos-Neem-Zahnpasta
Zahnärzte arbeiten gern mit dem antibakteriell wirksamen Wirkstoff Chlorhexidin (CHX). In der Zahnmedizin wird er in der Regel in Konzentrationen von 0,03 bis 2 % eingesetzt oder verordnet. Er hat aber so einige Nebenwirkungen, wie Verfärbungen an Zahnfleisch und Zähnen und führt bei Dauergebrauch zu einer starken Schädigung der Mundflora.
Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass einfaches Kokosöl genauso gut wirksam ist gegen Karies auslösende Bakterien (Streptococcus mutans), wie Chlorhexidin! [5] Kombiniert man Kokosöl mit der Heilpflanze Neem, so wird die Wirkung gegen Schadkeime im Mund noch erhöht. Denn: Gegen einen Candida albicans Biofilm auf Zahnsubstrat [6] und gegen das Bakterium Enterococcus faecalis [7] ist die Wirkung von Neem genauso gut, wie bei Chlorhexidin!
Zutaten:
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Beispiel Nr. 2: Kokos-Kamille-Zahnpasta
Auch eine Kombination von Kokos und Kamille passt sehr gut zusammen. Hier vereinen sich die antibakterielle Wirkung des Kokos mit der wundheilenden Wirkung der Kamille, welche sogar besser und schneller ist als Kortison (Cortison)! [8]
Zutaten:
| Zubereitung:
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Beispiel Nr. 3: Kokos-Kubeben-Zahnpasta
Die Würz- und Heilpflanze Kubeben passt ebenfalls sehr gut in einen Kokos-Zahncreme. Auch für Kubeben wurde eine antibakterielle Wirkung gegen das Karies-Bakterium Streptococcus mutans nachgewiesen. [9]
Zutaten:
| Zubereitung:
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[1] Antonio Gonzalez, Embriette Hyde, Naseer Sangwan, Jack A. Gilbert, Erik Viirre, Rob Knighta; „Migraines Are Correlated with Higher Levels of Nitrate-, Nitrite-, and Nitric Oxide-Reducing Oral Microbes in the American Gut Project Cohort“;
URL: msystems.asm.org/content/msys/1/5/e00105-16.full.pdf (abgerufen am 06.11.2016)
Siehe auch unser Beitrag: „Bakterien im Mund als Migräne-Trigger!?“
[2] Hideo Kawahara & Akira Uehama: „Dental Health and Mental Health – the Hidden Link“ Sie auch unser Beitrag: „Mundherum gesund“
[3] Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention (2015; doi:10.1158/1055-9965.EPI-15-0750)
[4] AtlasPROfilax bei chronischer Sinusitis
[5] Kaushik M, Reddy P, Sharma R, Udameshi P, Mehra N, Marwaha A: The Effect of Coconut Oil pulling on Streptococcus mutans Count in Saliva in Comparison with Chlorhexidine Mouthwash.; J Contemp Dent Pract. 2016 Jan 1;17(1):38-41.
[6] Joy Sinha D, Garg P, Verma A, Malik V, Maccune ER, Vasudeva A.: Dentinal Tubule Disinfection with Propolis & Two Extracts of Azadirachta indica Against Candida albicans Biofilm Formed on Tooth Substrate.; Open Dent J. 2015 Nov 12;9:369-74. doi: 10.2174/1874210601509010369. eCollection 2015.
[7] Chandrappa PM, Dupper A, Tripathi P, Arroju R, Sharma P, Sulochana K.: Antimicrobial activity of herbal medicines (tulsi extract, neem extract) and chlorhexidine against Enterococcus faecalis in Endodontics: An in vitro study.; J Int Soc Prev Community Dent. 2015 Dec;5(Suppl 2):S89-92. doi: 10.4103/2231-0762.172952.
[8] Martins MD, Marques MM, Bussadori SK, Martins MA, Pavesi VC, Mesquita-Ferrari RA, Fernandes KP.: Comparative analysis between Chamomilla recutita and corticosteroids on wound healing.; An in vitro and in vivo study. Phytother Res. 2009;23:274–278.
[9] Dr. Amith Adyanthaya, Dr. Sajeela Ismail, Dr. Natta Sreelakshmi et al, „Indian traditional medicinal herbs against dental caries – an unsung past to a bright future“, Amith Adyanthaya et al.; Saudi J. Oral. Dent. Res.; Vol-1, Iss-1(Mar-May, 2016):1-6
scholarsmepub.com/wp-content/uploads/2016/06/SJODR-111-6.pdf (abgerufen am 28.12.2016)
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