Hilfe bei Restless Legs Syndrom

Weibliche Füße mit Schlafanzug im Bett am Morgen in blauer Bettwäsche
Bild: © juniart / Fotolia

Mehrere 100.000 Menschen in Deutschland leiden am sogenannten Restless Legs Syndrom (RLS), das heißt unter unruhigen, ruhe oder rastlosen Beinen. Meist tritt das Problem am Abend auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt.

Von den Betroffenen werden die Beschwerden meist recht unterschiedlich beschrieben. Sie können einseitig, beidseitig oder auch abwechselnd auf der einen oder anderen Seite auftreten. Die Symptome reichen dabei von Kribbeln, Brennen, Ziehen, Klopfen bis hin zu Stechen in der Beinmuskulatur. Neben den Beinen können auch die Arme oder auch selten die Brustwand betroffen sein.

Erst durch Bewegung gehen die Beschwerden zurück. Zwangsläufig wird der Schlaf nachts unruhiger und es kommt zu Schlafstörungen und Schlafmangel und die Betroffenen fühlen sich chronische beeinträchtigt.

Was genau die Ursache für RLS ist, steht leider noch nicht fest. Frauen scheinen aber doppelt so häufig betroffen zu sein. Bisher weiß man, dass Sauerstoffmangel in den Mikrogefäßen der Beine eine Rolle spielt. Je schwerer das RLS, umso stärker ist die mikrovaskuläre Zirkulation reduziert und damit die Hypoxie stärker ausgeprägt.

Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, das RLS auch als Ursache für gestörten Schlaf bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) in Frage kommt.

Daneben RLS ausgelöst werden durch:

  • Eisenmangel
  • Eisenmangel-Anämie
  • Niereninsuffizienz, Dialysepflichtige
  • Rheumatoide Arthritis
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Schwangerschaft
  • Stoffwechselstörungen

Medikamente können ebenfalls ein symptomatisches RLS auslösen, oder ein vorhandenes idiopathisches RLS wesentlich verstärken. Einige Medikamente, welchen diese Eigenschaften nachgesagt werden, sind z.B.:

  • Antidepressiva, trizyklische
  • Antiemetika (Medikamente die das Erbrechen verhindern)
  • Neuroleptika
  • Lithium
  • Koffein

Wer unter RLS leidet, dem ist guter Rat teuer. Hier sind 8 Dinge, die man gegen RLS versuchen kann: 

1. Medikamente überprüfenSollte man ein Medikament einnehmen, dass als Nebenwirkung RLS auslöst (siehe oben), so sollte mit dem behandelnden Arzt darüber gesprochen werden, ob es andere Therapiemöglichkeiten oder Alternativen gibt.
2. Eisen
  • Seit langem ist der Zusammenhang zwischen Eisenmangel und RLS-Symptomatik bekannt. Mehrere Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen erniedrigtem Serum-Ferritin und RLS-Symptomatik und empfehlen Eisen zur RLS-Behandlung
  • Zu beachten ist der Ferritinwert (Eisenspeicher-Protein) im Blut. Schon Werte im unteren Normbereich können potenzielle Auslöser für RLS sein. Der Ferritin-Wert im Blut sollte auf jeden Fall über 45 μg/ml liegen.

Bewährt hat sie die Gabe von Eisen-Chelat (Eisenbisgylcinat), eine nebenwirkungsfreie Verbindung des Metalls mit idealerweise zwei Aminosäuren. Die Darmwand besitzt einen speziellen Transportmechanismus, der solche Doppelaminosäuren bevorzugt aufnimmt. Chelate sind auch besser bioverfügbar als etwa Eisensalze. Studien zeigen hier eine viermal bessere Aufnahme. Vorsicht ist allerdings bei der Qualität des Eisen-Chelats geboten. Minderwertigere Pseudochelate werden nicht mit reinen Aminosäuren, sondern mit Proteinbruchstücken hergestellt und müssen erst verdaut werden. Aminosäurenchelate sind hingegen sofort verwertbar.
3. AtlasfehlstellungDer Atlas, unser erster Halswirbel, spielt sowohl für unsere Statik, als auch für die reibungsfreie Funktion bestimmter neurologischer Strukturen eine Rolle. Der Atlas umschließt ringförmig das Ende des Hirnstammes (Medulla oblongata), eines der wichtigsten Teile des zentralen Nervensystems. Fast alle Nervenbahnen führen durch den Atlas hindurch. Eine Fehlstellung kann sich hier negativ auswirken.
Eine Atlasfehlstellung kann daneben auch zu Instabilität in der unteren Wirbelsäule und am Ursprung des Ischiasnerv führen, was unwillkürliche Muskelkontraktionen in den Beinen verursachen kann.

Bei Rheumatoide Arthritis sind bereits Zusammenhänge zwischen Beschwerden und einer Atlasfehlstellung bekannt. ¹
Da die Rheumatoide Arthritis auch Ursache für Restless Legs Syndrom in Frage kommt, lohnt sich daher der gang zum Atlasprof, um eine Fehlstellung auszuschließen oder zu beseitigen. Hier eine Liste der Therapeuten. Adresse in Hamburg: Atlaspraxis

¹ Quelle: Vortrag von Professor Bernhard Manger von der Universität Erlangen-Nürnberg beim 1. Deutschen Internistentag in Berlin
4. MagnesiumIst das Nervenkostüm angeschlagen, hat es sich bewährt Magnesium einzusetzen. ABER: Anders als bei normalem Magnesiummangel sollte man bei RLS versuchen die Beine direkt mit einem kolloidalem Magnesium-Öl (mind. 1000 ppm) einzureiben. Das Magnesium kann dann direkt dort wirken, wo es gebraucht wird. Bei diesem speziellen Öl handelt es sich um kolloidales Magnesium, dass über ein elektrophysikalisches Verfahren in nativem Pflanzenöl gelöst wurde.
Wichtig: Auf dem Markt werden auch preiswerte Magnesiumöle angeboten. Hierbei handelt es sich jedoch um eine konzentrierte Lösung von Magnesiumchlorid und Wasser. Von "Öl" wird hier gesprochen, weil diese Mischung ein öliges Gefühl auf der Haut hinterlässt. Die Wirkung ist jedoch nicht mit der von Kolloidalem Magnesiumöl zu vergleichen.
5. Vitamin-DVitamin-D-Gaben können einen positiven Einfluss auf RLS haben (Puchacz E et al 1996). Es lohnt sich überprüfen zu lassen, ob ein Mangel vorliegt. Entsprechende Präparate bekommt man in jeder Apotheke.
Empfohlen wird zunehmend eine Kombination von Vitamin D3 und K2.
6. MSMMSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan. Es handelt sich dabei um einen organischen Schwefel. Dieser ist wichtig für den menschlichen Körper, da er ein lebenswichtiges Element ist und der menschliche Körper zu 0,2 Prozent aus Schwefel besteht.
Ein Mangel an Schwefel kann Gelenkbeschwerden, Probleme mit der Leber, grauen Star, brüchige Fingernägel, schlaffes Bindegewebe und Durchblutungsstörungen verursachen. Durchblutungsstörungen wiederum können RLS verursachen.
Normalerweise ist Schwefel in natürlicher Nahrung enthalten, sein Gehalt hat aber in den letzten Jahrzehnten rapide abgenommen. Da organischer Schwefel hitzeempfindlich ist, kommt er in industriell verarbeiteter Nahrung kaum noch vor. MSM ist darum ein guter Ersatz.
7. Weniger KaffeeKonsumieren Sie weniger Koffein, da dieses RLS auslösen oder verschlimmern kann. Das betrifft nicht nur Kaffee, sondern auch Schwarzen Tee, Coca-Cola, Energy- Drinks, Kakao oder Guarana.
8. ZinkAuch die Einnahme von Zink hat sich bewährt. Dazu:

  • 30 Tage lang täglich 25 mg Zink einnehmen (aus der Apotheke)
  • Nach den 30 Tagen 3 x täglich 1 Tablette Zincum metallicum D4 + 1 x täglich 1 Tablette Cuprum D6
  • Sobald sich die Beschwerden bessern, werden 1 x täglich 2 Neukönigsförder Mineraltabletten
MSM - Natürliche Schwefel-verbindung
WERBUNG
Tri-Magnesiumcitrat
Eisen-Chelat
Print Friendly, PDF & Email
Cookie Consent mit Real Cookie Banner