Smartphone-Nutzern wachsen Hörner am Hinterkopf!

© Sebastian Kaulitzki
© Sebastian Kaulitzki/ Fotolia

Die australischen Mediziner David Shahar und Mike Sayers von der Universität von Queensland fanden heraus, dass die häufige Nutzung von Smartphones zur Bildung einer Art „Fersensporn im Nacken“ führen kann! 

Bereits 2014 konnte in einer Studie aus den USA nachgewiesen werden, dass auf einen etwa vier bis sechs Kilo schweren Kopf eines Erwachsenen bei einer Neigung von etwa 15 Grad – wie etwa beim Lesen von E-Mails auf dem Handy – rund 13 Kilo zusätzlich auf die Wirbelsäule einwirken. [1]

Für eine solche Dauerbelastung ist unsere Halswirbelsäule nicht ausgelegt. Durch den deutlich nach unten geneigten Blickwinkel wird die Muskulatur im Nackenbereich verstärkt belastet.

Wie sich jetzt herausstellt, kann dies dazu führen, dass der Knochen der Schädelbasis auf diese Belastung mit der Bildung eines knöchernen Vorsprungs reagiert. Denn: In einer Studie fanden die Mediziner David Shahar und Mike Sayers von der Universität von Queensland in Australien bei rund 400 von 1200 Probanden auffällige Hörner an der Schädelbasis. [2] 

Auf Röntgenbildern zeigte ein Drittel der Studienteilnehmer knöcherne Veränderungen am Protuberantia occipitalis externa, einer prominenten Knochenvorwölbung in der Mitte des Hinterhaupsbeines, die als Ursprung des Nackenbandes (Ligamentum nuchae) und des schädelnah gelegenen Teils des Trapezmuskels (Musculus trapezius) dient. 

Die Veränderungen, welche David Shahar und Mike Sayers fanden, waren bis zu 3 cm groß und besonders ausgeprägt bei jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Shahar und Sayers nehmen daher an, dass dies die Folge der zunehmenden Nutzung von Smartphones und Tablets bei gebeugter Kopfhaltung sei. 

Solche knöchernen Vorsprünge, auch Enthesophyten genannt, sind in der Medizin nicht unbekannt. Sie können bei Fehlbelastung an den Band-, Sehnen- oder Gelenkkapsel-Befestigungen der Knochen entstehen. Ein Beispiel für eine solche  Knochenveränderung ist der Fersensporn.

Bedenkt man jedoch, dass die typische Haltung beim Umgang mit dem Handy oder Tablet die Muskeln und Sehnen der Halswirbelsäule sechs mal mehr belastet, als bei aufrechter Kopfhaltung, scheint die Bildung eines „Fersensporn im Nacken“ die BioLogische Konsequenz zu sein. 

[1] Hansraj KK: Assessment of stresses in the cervical spine caused by posture and position of the head.; Surg Technol Int. 2014 Nov;25:277-9.

[2] Shahar D, Sayers MG: A morphological adaptation? The prevalence of enlarged external occipital protuberance in young adults.;  J Anat. 2016 Aug;229(2):286-91. 

Weitere Quellen: 

  • https://en.wikipedia.org/wiki/Enthesophyte
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Nackenband
  • https://flexikon.doccheck.com/de/Protuberantia_occipitalis_externa
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