Olivenkraut (Santolina viridis)

Olivenkraut
Bild: © G. Flick

Olivenkraut stammt, wie das verwandte Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) von den trockenen, heißen Hügel und felsigen Hänge im westlichen Mittelmeergebiet. Die Heilwirkung der Pflanze wurde bereits im Altertum genutzt. Den Sprung in die Neuzeit hat das würzige Olivenkraut aber weniger wegen seiner Heilkraft, sondern vielmehr wegen seines an eingelegte Oliven erinnernden Geschmacks geschafft. In der mediterranen Küche findet es als Gewürzkraut zu Fisch, Steinpilzen oder Salat genauso Anwendung, wie in Kräuterpestos, Marinaden, in Kräuterbuttern und Kräuterquarks.
Doch Olivenkraut kann mehr! Es wirk nachweislich antibakteriell gegen Escherichia coli & Enterobacter aerogenes und kann daher gut bei akuten Magen-Darminfekten eingesetzt werden. Auch bei Blähungen, z.B. infolge von Candida-Mykosen, ist Olivenkraut wirksam. Es lohnt sich dem leckeren Heilkraut ein kleines Plätzchen im eigenen Heilgarten einzuräumen. 

Synonyme:
  • Grüne Heiligenblume, Grünes Heiligenkraut, Heiligenkraut, Rosmarinblättriges Heiligenkraut
  • Santolina rosmarinifolia, Santolina virens
Pflanzenfamilie:
  • Korbblütler (Asteraceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels:
  • Herba santolinae viridis
Anwendung:
  • Blähungen*
  • Candida-Mykose*
  • Entzündungen der Haut (Dermatitis)*
  • Magen-Darm-Infekte*
  • Magenkrämpfe*
  • Wurmbefall*
Wirkung:
  • Antibakteriell (in Studien gegen Escherichia coli & Enterobacter aerogenes)
  • Antioxidativ
  • Appetitanregend
  • Blähungstreibend (karminativ)
  • Sekretionsfördernd im oberen Gastrointestinaltrakt (u.a. Magensaft und Galle)
  • Spasmolytisch (entkrampfend) auf die glatte Muskulatur des Gestrointestinaltraktes
  • Verdauungsfördernd
  • Wurmabtötend (anthelmintisch)
Inhaltsstoffe:
  • Ätherisches Öl, u.a. Myrcen, Pinen und Sabinen
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Harz
Dosierung:
  • Keine einheitliche Dosierung festgelegt
Gegenanzeigen:
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Keine bekannt
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Beispiele für Präparate, in denen Olivenkraut vorkommt:

  • Derzeit keine bekannt

Olivenkraut sammeln:

Verbreitung/ Sammelorte:Olivenkraut kommt ursprünglich von der iberischen Halbinsel (Spanien, Portugal), sowie den nördlichen Randgebieten Marokkos. Verwildert findet man es auch in Italien.

Zu finden:
  • Vollsonnige Lagen mit kargem und durchlässigem Boden
  • Bauerngärten
Sammelgut/ Sammelzeit:Kraut: Juli - September

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Bild: © Kanea - Fotolia.com
Bild: © Kanea – Fotolia.com

Klassischer Olivenkraut-Tee

  • 2 TL der Droge mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen; abseihen und 1 – 3  x tgl. je eine Tasse trinken

Olivenkraut in der Küche

Bild: © Johanna Mühlbauer – Fotolia.com

Olivenkraut kann in der Küche immer dort zum Einsatz kommen,wo auch Oliven verwendet werden: in mediterranen Nudelgerichten, Pestos, Pizza, Salatsaucen, Tomaten, Fisch und kurzgebratenem Fleisch. Das volle Aroma bietet nur das frische Kraut, welches nur kurz mitgegart oder am Schluss feingehackt über das fertige Gericht gestreut wird. Da Olivenkraut einen hohen Harzanteil hat, eignet es sich sehr gut zum Räuchern oder für das Grillfeuer.

Vergin Moneypenny-Cocktail mit Olivenkraut (Atlaspraxis-Rezept)

Zutaten:Zubereitung:
  1. Tausendgüldenkraut und in Scheiben geschnittene 
    Orange in eine Kanne geben, mit 250 ml kochendem
    Wasser übergießen und 5 Minuten zugedeckt ziehen
    lassen
  2. Abseihen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
  3. Tee in eine Karaffe füllen, Olivenkraut dazugeben und
    das Getränk im Kühlschrank auskühlen lassen
  4. Orangen-Limonade dazugeben
  5. "Vergin Moneypenny" + die Olivenkrautzweige
    auf die Gläser verteilen
  6. Ggf. Eiswürfel dazugeben

 

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

Internetseiten:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligenkraut
    www.awl.ch/heilpflanzen/filipendula_ulmaria/maedesuess.htm

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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