Meisterwurz wird gern als die „Meisterin aller Heilwurzen“ bezeichnet. Sie ist eine Alpen-Pflanze und war daher den großen griechischen Ärzten der Antike nicht bekannt. In der Volksmedizin des Alpenraumes spielte sie dagegen schon immer eine sehr große Rolle. Er galt als eines der besten Mittel gegen Ansteckung und wurde für Mensch und Tier gleichermaßen verwendet.
Für Hildegard von Bingen und später auch für Paracelsus war Meisterwurz eines der besten Mittel, um den „inneren Alchemisten“, die Leber und die Entgiftung anzuregenden. Im Alpenraum sagte man über die Pflanze: „Die Meisterwurz hilft dem Meister auf die Meisterin“, was dazu führte, dass Meisterwurz oft als „Ginseng des Westens“ bezeichnet wurde.
Synonyme: |
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Englischer Pflanzenname: |
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Wechselwirkungen |
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* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.
Beispiele für Präparate, in denen Meisterwurz vorkommt:
Phytotherapie: |
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Meisterwurz selber sammeln:
Sammelorte: Alpen und Voralpen
Sammelzeit:
Sammelgut:
Beispiele für eigene Zubereitungen:
Klassischer Meisterwurz-Tee
- 1 TL der Droge mit 250 ml heißem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen; abgießen und 2 – 4 x täglich je eine Tasse trinken
JG Teemischung zur „Entgiftung“
Zutaten:
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JG Teemischung zur Diurese und als Harndesinfiziens
Zutaten:
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Meisterwurz-Wein bei Fieber und „fieberartigen Erkrankungen“
Dieses Rezept geht auf Hildegard von Bingen zurück, die eine Meisterin der galenischen Säftelehre war. Diese Lehre bildete zur damaligen Zeit das Grundgerüst der Abendländischen Medizin und ging davon aus, dass die Elementeprinzipien Feuer, Wasser, Erde und Luft die Konstitution eines Menschen bestimmen. Auch die Heilmittel wurden nach diesen Prinzipien eingeteilt.
Hildegard von Bingen schrieb „Die Meisterwurz ist warm und taugt gegen Fieber“. Das folgende Rezept wurde von Hildegard nach galenischen Prinzipien erstellt und bei Fieber, Grippe und Lungenentzündung empfohlen.
- 1 EL kleingeschnittene Meisterwurz-Wurzel im Mörser anstoßen, in eine Tasse geben und mit 125 ml Wein auffüllen, so dass die Wurzeln gut bedeckt sind; Wurzeln über Nacht quellen lassen; am nächsten Morgen nochmals 125 ml Wein zugeben, umrühren und abseihen; von diesem Meisterwurz-Wein mehrmals täglich 50 ml vor dem Essen einnehmen; bei leichtem Fieber drei Tage lang, bei schwerem Fieber fünf Tage lang
♦ Wichtig: Der Fieberwein sollte täglich frisch zubereitet werden.
Quelle: Dr. Wighard Strehlow
Meisterwurz-Tinktur
Zubereitung:
Einnahme:
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[1] Hiermann A, Schantl D.: Antiphlogistic and antipyretic activity of Peucedanum ostruthium.; Planta Med. 1998 Jun;64(5):400-3. [PubMed]
[2] Zimecki M, Artym J, Cisowski W, Mazol I, Włodarczyk M, Gleńsk M.: Immunomodulatory and anti-inflammatory activity of selected osthole derivatives.; Z Naturforsch C. 2009 May-Jun;64(5-6):361-8. [PubMed]
Recherche-Quellen:
- Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
- Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
Internetseiten:
- www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/imperatoria.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Meisterwurz
- www.awl.ch/heilpflanzen/peucedanum_ostruthium/meisterwurz.htm
- www.st-hildegard.com/de/hildegard-medizin/heilmittel/122-meisterwurz-wein.html
Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)
Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg