Bärlauch (Allium ursinum)

Bärlauch
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Bärlauch ist ein sehr heilträchtiges Kraut, dass sowohl von den europäischen Urvölkern, als auch von den großen Ärzten der griechischen Antike genutzt wurde. Das diese Pflanze namentlich dem Bären geweiht war zeigt, dass sie als besonders kräftigend und heilwirksam und mit dem ewigen Leben verbunden war. Denn: Die Pflanze verschwindet, genau wie der Bär (Winterschlaf), unter der Erde, um im Frühjahr „neu geboren“ zu werden. Man findet Reste dieses Glaubens auch heute noch in unserer Sprache wieder, z.B. im Wort „Gebären“.
Um nach der kargen Winterzeit wieder zu Kräften zu kommen und den Körper zu reinigen, bietet Bärlauch beste Voraussetzungen. Er enthält entgiftende Schwefelverbindungen und Vitamin C, wirkt nachweislich cholesterinsenkend, herzschützend, blutverdünnend und antioxidativ. Auch zur Ausleitung von Schwermetallen wird er in der Naturheilkunde gern genutzt. Daneben ist Bärlauch wegen seines hohen Cysteinsulfoxid-Gehaltes eines der besten Naturantibiotika!

Synonyme:
  • Bärenlauch, Ramsell, Waldknoblauch, Waldlauch, Wilder Knoblauch, Zigeunerlauch
  • Allium latifolium, A. nemorale, Ophiscorodon ursinum
Englischer Pflanzenname:
  • Ramsons, buckrams, wild garlic, broad-leaved garlic, wood garlic, bear leek, bear's garlic
Pflanzenfamilie:
  • Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels:
  • Allii ursini Herb. (Bärlauchkraut)
  • Allii ursini bulbus (Bärlauchzwiebel)
Anwendung:
  • Arteriosklerose [1] [4]
  • Ausleitungs- und Entgiftungsmittel [6]
  • Bluthochdruck*
  • Gärungsdyspepsien*
  • Magen-Darmstörungen*
  • Schwermetall-Ausleitung [6]
  • Verdauungsförderung*
  • Arteriosklerose*
  • Bluthochdruck (Hypertonie)*

Wirkung:
  • Aggregationshemmend [4]
  • Antimikrobiell [2] [4]
  • Antioxidativ [4]
  • Cholesterinsenkend [1]
  • Fibrinolytisch**
  • Herzschützend (kardioprotectiv) [3]
  • Lipidsenkend [1]
  • Schwermetall-bindend [6]
  • Antimikrobiell**
  • Antioxidativ**
  • Cholesterinsenkend**
Inhaltsstoffe:
  • Ätherisches Öl
  • Cysteinsulfoxide (Allin)
  • Thiosulfinate
  • Aminosäuren
  • Eisen
  • Flavonoide
  • Fructosane
  • Schwefel
  • Senfölglykoside
  • Vitamin C…
  • Cysteinsulfoxide (Allin)
  • Thiosulfinate
  • Dithiine
  • Ajoen (ca. 12% in der frischen Droge)
  • Aminosäuren, freie
Dosierung:
  • Nicht festgesetzt
  • Nicht festgesetzt
Gegen-
anzeigen
  • Bekannte Unverträglichkeit auf Lauchgewächse
  • Bekannte Unverträglichkeit auf Lauchgewächse
Neben-
wirkungen
  • Verzehr größerer Mengen kann zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes führen
  • Bei Schwangeren kann der Verzehr großer Mengen ggf. Fehlgeburten auslösen
  • Verzehr größerer Mengen kann zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes führen
  • Bei Schwangeren kann der Verzehr großer Mengen ggf. Fehlgeburten auslösen
Wechsel-
wirkungen
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Für Bärlauch wurde eine Wirkung wissenschaftlich bisher erwiesen gegen:
  • Aspergillus glaucus [7]
  • Bacillus subtilis [7]
  • Candida albicans [2] [7]
  • Escherichia coli [5] [7]
  • Geotrichum candidum [7]
  • Listeria monocytogenes [5]
  • Mucor mucedo [7]
  • Salmonella enterica subsp. Enterica 14 serovar [5]
  • Staphylococcus aureus [5] [7]
  • Streptococcus pyogenes [7]

Beispiele für Präparate, in denen Bärlauch vorkommt:

Phytotherpie:

Bärlauch selber sammeln:

Bärlauch wird im Frühjahr auf vielen Bauern- und Wochenmärkten frisch angeboten. Wer Standorte kennt, kann ihn auch selbst sammeln. ABER: Meist teil er sich den Standort mit dem stark giftigen Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen. Nur wer sich wirklich gut auskennt und mit Bedacht sammelt kann tödliche Verwechslungen vermeiden.

Sammelorte:
  • Schattige, feuchte und humusreiche Au- und Laubwälder
Sammelzeit:
  • Haupterntezeit: Mai
  • (März und April für junge Blätter, die als Salatbeilage verwendet werden können)
Sammelgut:
  • Blätter und Zwiebeln

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Tee oder Kaffee
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JG Tee gegen Bluthochdruck
ZutatenZubereitung
  1. 1-3 Minuten aufkochen und
    5 Minuten ziehen lassen
  2. Absieben
  3. Tee immer frisch zubereiten und
    nicht wieder aufwärmen
Einnahme
  • Einen Monat lang 1-3 Tassen tgl. schluckweise trinken
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Klassische Bärlauch-Tinktur
Zubereitung:
  1. Frische Bärlauchblätter zerkleinern
  2. In ein verschließbares Gefäß geben und
    im Verhältnis 1:5 mit 45%igem Alkohol
    auffüllen
  3. Ansatz 3 Wochen ziehen lassen (ab und an schütteln)
  4. Abseihen und die fertige Tinktur in
    dunkle Fläschchen abfüllen

Einnahme:
  • Bei Bedarf 3 x tgl. 20 Tropfen einnehmen
Anwendung bei:
  • Arteriosklerose [1] [4]
  • Ausleitungs- & Entgiftungsmittel [6]
  • Bluthochdruck*
  • Gärungsdyspepsien*
  • Magen-Darmstörungen*
  • Schwermetall-Ausleitung [6]
  • Verdauungsförderung*

Bärlauch in der Küche

Pesto sauce and spoon
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Bärlauch ist ein beliebtes Küchengewürz für die Frühjahrsküche. Hier eine kleine Anregung:

Bärlauchpesto
Zutaten:
  • 2 Bund frischer Bärlauch
  • Pinien- oder Zedernkerne
  • 50 g Parmesan
  • 100 ml Olivenöl, Bio Extra Vergine
  • 1 TL Ingwer frisch gerieben
  • ½ TL Pfeffer
  • ½ TL Salz
  • ½ TL Zesten aus Zitronenschale
Zubereitung:
  1. Bärlauch waschen und im Mixer oder
    mit dem Wiegemesser ganz fein hacken
  2. Ca. das halbe Bärlauchgewicht an Pinien- bzw.
    Zedernkernen anrösten und danach im Mörser zerstampfen
  3. Parmesan fein reiben
  4. Alles in eine Schüssel geben, mit Olivenöl überdecken
    und zu einem homogenen Pesto verrühren
  5. Drei Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen
  6. Mit schwarzem Pfeffer und Salz abschmecken
  7. In sterilisierte Gläser abfüllen.
  8. Kühl und dunkel lagern (bis zu acht Wochen.)

 

[1] Bombicz M. et al: Anti-Atherogenic Properties of Allium ursinum Liophylisate: Impact on Lipoprotein Homeostasis and Cardiac Biomarkers in Hypercholesterolemic Rabbits.; Int J Mol Sci. 2016 Aug 10;17(8). pii: E1284.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27517918

[2] Bagiu R.V., Vlaicu B., Butnariu M.: Chemical composition and in vitro antifungal activity screening of the Allium ursinum L. (Liliaceae).; Int J Mol Sci. 2012;13(2):1426-36. doi: 10.3390/ijms13021426. Epub 2012 Jan 30.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22408399

[3] Rietz B., Isensee H., Strobach H., Makdessi S., Jacob R.: Cardioprotective actions of wild garlic (allium ursinum) in ischemia and reperfusion.; Mol Cell Biochem. 1993 Feb 17;119(1-2):143-50.; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8455576

[4] Atta-ur-Rahman: Studies in Natural Products Chemistry; Elsevier, 03.12.2003

[5] Tana Sapunjieva, Iordanka Alexieva, Dasha Mihaylova, Aneta Popova: Antimicrobial and antioxidant activity of extracts of Allium ursinum L.; J. BioSci. Biotech. 2012, SE/ONLINE: 143-145.
www.jbb.uni-plovdiv.bg/documents/27807/178249/SE-2012-143-145.pdf/

[6] Dietrich Klinghardt M.D: The Klinghardt Neurotoxin Elimination Protocol
www.klinghardtacademy.com/images/stories/neurotoxin/NeurotoxinProtocol_Jan06.pdf

[7] Lupoae M., Coprean D., Dinică R., Lupoae P., Gurau G. , Bahrim G.: Antimicrobial activity of extracts of wild garlic (allium ursinum) from romanian spontaneous flora.; Scientific Study and Research: Chemistry and Chemical Engineering 14(4):221-227 · January 2013

 

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Zweiter Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

Internetseiten:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Bärlauch
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Allium_ursinum
  • www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/allium-ursi.html

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick – Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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