Bevor Salbei Einzug in die Heilkunde des Abendlandes hielt, hatte er in Kleinasien und dem Mittelmeerraum bereits eine lange Karriere als Heilpflanze hinter sich. Schon im 4. Jahrhundert wurde er von Theophrast als „Speise der Gebärenden“ bezeichnet. Später prägte vor allem ein Satz der berühmten medizinischen Schule in Salerno die Medizinbücher: „Cur moriatur homo, cui salvia crescit in horto?” – Warum sollte ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?
Schweißsekretion, vermehrte
(wirkt östrogenartig, daher sehr
gut bei Schweißausbrüchen in den
Wechseljahren einsetzbar.) [2]
Weißfluss*
Angina tonsillitis*
Bronchitis*
Grippe*
Herpes-Infektionen*
Hitzewallungen*
Meningitis, virale*
Narben*
Neuritis, virale*
Prämenopause*
Schwitzen, übermäßiges*
Sinusitis*
Wunden*
Zellulite*
Wirkungen:
Antibakteriell [2]
Entzündungshemmend
(antiphlogistisch)**
Fungistatisch [2]
Schweißbildung-hemmend
(antitranspirant) [1] [2]
Sekretionsfördernd [2]
Virustatisch [2]
Zusammenziehend
(adstringierend) [2]
Antibakteriell**
Antimykotisch**
Antiviral**
Epithelisierend**
Gallenfluss-anregend (cholagog, choleretisch)**
Östrogenähnlich**
Tonisierend**
Inhaltsstoffe:
1 - 2,5 % Ätherisches Öl
Hydroxizimtsäurederivate
Laminaceengerbstoffe
(u.a. Rosmarinsäure)
Kaffeesäure
Diterpen-Bitterstoffe
Triterpene
Steroide
1 - 3 % Flavonoide
Spurenelemente (bes. Eisen mit
700 - 800 ppm; Magnesium mit
4,2 - 4,6 ppm; Zink mit 145 ppm)
Monoterpene (bis zu 12%)
Sesquiterpene
Monoterpenole
Sesquiterpenole
Monoterpenketone
Ester
Oxide
Dosierung:
Einnahme:
4 – 6 g Droge (Mittlere Tagesdosis)
1 - 2 g Droge (Einzeldosis)
2,5 – 7,5 ml Tinktur
Zum Gurgeln & Spülen:
2,5 g Droge bzw.
5 g alkoholischer Auszug auf 1 Glas Wasser
Pinselung:
Unverdünnter alkoholischer Auszug
Einnahme:
0,1 – 0,3 g ätherisches Öl
Zum Gurgeln & Spülen:
2 – 3 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml Wasser
Gegen-
anzeigen:
Wegen des Thujon-Gehaltes
nicht in der Schwangerschaft
einnehmen
Schwangerschaft
Neben-
wirkungen:
Bei länger andauernder
Einnahme von alkoholischen
Extrakten und reinem
ätherischen Öl können
epileptische Krämpfe auftreten.
Je nach Herkunft abortiv und neurotoxisch
Wechsel-wirkungen:
Keine bekannt
Keine bekannt
Volks- und Erfahrungsheilkunde*
Ayurvedische Eigenschaften:
Grundeigenschaften:
Leicht
Geschmack:
Scharf, bitter und zusammenziehnd
Energetische Wirkung:
Leicht erhitzend
Wirkung auf die Doshas:
V- P+ K- Die Verdauungswirkung ist scharf.
Beispiele für Präparate, in denen Salbei vorkommt:
Phytotherapie:
SALUS Haus® Salbei-Kräutertropfen
SALBEI CURARINA® Tropfen: Zur Spülung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut & zur Einnahme bei vermehrter Schweißsekretion
Salbei selber sammeln:
Sammelorte:
Salbei kommt im gesamten mediterranen Raum, besonders Spanien, Südfrankreich und der südlichen Balkanhalbinsel vor. In Deutschland nur:
In Bauerngärten
Selten verwildert
Sammelgut/ Sammelzeit:
Blätter: Mai – September (vor der Blüte)
Beispiele für eigene Zubereitungen:
Klassischer Salbei-Tee gegen Atemwegserkrankungen
1 TL fein geschnittene Droge mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und 1 – 3 Minuten zugedeckt ziehen lassen; abgießen; 2 Tassen täglich (nicht länger als 4 Wochen
Klassischer Salbei-Tee zum Gurgeln
1 TL fein geschnittene Droge mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen; abgießen; mehrmals täglich damit gurgeln
Klassischer Salbei-Tee für Waschungen bei vermehrtem Schwitzen
2 EL Salbei mit 500 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen; abgießen und abkühlen lassen; den handwarmen Tee morgens und abends anstelle von Seife zum Waschen verwenden.
Tip: Eine Salbei-Waschung hat sich auch bei Nacht- und Fieberschweiß bewährt.
Salbei-Bonbons gegen Halsschmerzen.
Zutaten:
10 g frische Salbeiblätter(oder 5 g getrocknete Salbeiblätter)
100 g Zucker
Zubereitung:
Die Salbei-Blätter im Mixer pürieren (getrocknete Blätter können im Mixer pulverisiert werden.)
Ein Backblech mit Backpapier auskleiden
Zucker in einen kleine Topf geben und bei mittlerer Hitze langsam karamellisieren (erkennbar an der beginnenden Braunfärbung) - Zügig den zerkleinerten Salbei zugeben und unterrühren (Wichtig!! Die Zuckermasse darf nicht zu braun werden, weil die Bonbons sonst bitter schmecken.)
Topf vom Herd nehmen (Vorsicht mit der heißen Bonbon-Masse, da man sich leicht Verbrennungen auf der Heut zuziehen kann!)
Bonbons-Masse zügig in bonbongroßen Portionen auf dem Backblech tropfen
Kurz erkalten lassen
Erstes Bonbon vom Backpapier ablösen und zwischen den Händen zu einer Bonbon-Kugel rollen (Achtung! Wenn die Masse noch zu heiß ist, besteht Verbrennungsgefahr!)
Zitronen auspressen, den Saft mit Honig und
500 ml kaltem Wasser vermischen
Salbei grob zerkleinern und in den
Limonaden-Ansatz geben
Basenpulver untermischen
1 Stunde kalt stellen
Nach Ablauf der Zeit Salbei herausfiltern
Limonade auf Glaser verteilen und
mit einer Zitronenscheibe garnieren
[1] Ein Extrakt aus Salbeiblättern konnte in einer Studie die Schweißsekretion um die Hälfte reduzieren. Prof. Karin Kraft: Mit Salbei gegen Hyperhidrose.; Ärzte Zeitung, 18.08.2014