Orange (Citrus sinensis)

Orangenblüten und Orange am Strauch
Bild: © Alterfalter – Fotolia.com

Orangen stammen ursprünglich aus China oder Südostasien, wo sie aus einer Kreuzung von Mandarine (Citrus reticulata) und Pampelmuse (Citrus maxima) entstanden sind. Schon früh wurde auch das Heilpotential der Orange genutzt. Besonders die in der Schale enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle wurden genutzt. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die süße Orange auch in Europa bekannt und ist seither aus Küche und Kräuterapotheke kaum mehr wegzudenken. Wer Lust hat Orangen als  Bestandteil von Medizinalwein oder zur sanften Appetitanregung auszuprobieren, wird hier fündig…

Synonyme:
  • Apfelsine
  • Citrus aurantium var. sinensis, C. aurantium ssp. sinensis
Englischer Pflanzenname:
  • Sweet Orange
Pflanzenfamilie:
  • Rautengewächse (Rutaceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels:
Aurantii dulcis (Orangenschale)Oleum Aurantii dulcis (Orangenschalenöl)
Anwendungsgebiete:
  • Appetitlosigkeit [1]
  • Blasenentzündung*
  • Burn-out-Syndrom*
  • Cellulite*
  • Depressive Verstimmung*
  • Erkältung*
  • Lymphstau*
  • Rheuma*
  • Stress*
  • Übelkeit während der Schwangerschaft*
Wirkung:
  • Antimikrobiell**
  • Antioxidativ [2]
  • Gallenflussfördernd (Choleretisch)**
  • Verdauungsfördernd (Karminativ)**
  • Antimikrobiell**
  • Antiviral**
  • Durchblutungsfördernd**
  • Entkrampfend**
  • Entzündungshemmend**
  • Immunstimulierend**
  • Kreislaufbelebend**
  • Lymphabflussanregend**
  • Stimmungsaufhellend**
Inhaltsstoffe:
  • Ätherisches Öl
  • Bitterstoffe
  • Hesperidin
  • Monoterpene (92 - 97 %), v.a. Limonen
  • Monoterpenole (bis zu 3 %)
  • Monoterpenaldehyde (bis zu 3 %)
  • Sesquiterpene (ca. 0,3 %), v.a. Valencen
  • Sesquiterpenaldehyde (ca. 0,1 %), v.a. Sinensal
  • Cumarine, v.a. Furocumarine
Dosierung:
  • Orangenschalen: 10 - 15 g Droge zur Einnahme (Zubereitungen entsprechend
Gegenanzeigen:
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Keine bekannt
  • Orangenschalenöl: Leicht photoptoxisch; bei Überdosierung und oxidiertem Öl können Hautreizungen auftreten
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Beispiele für Präparate, in denen Orange vorkommt:

  • Derzeit keine bekannt

Orange sammeln:

Sammelorte:Orangen stammen ursprünglich aus China oder Südostasien, wo sie aus einer Kreuzung von Mandarine (Citrus reticulata) und Pampelmuse (Citrus maxima) entstanden sind. Heute ist die süße Orange die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt.

Da die Pflanze in Deutschland nicht heimisch ist, sollte auf geprüfte Ware aus dem Handel zurückgegriffen werden.

Interessantes rund um die Orange:

  • Wenn möglich sollte man bei Zitrusfrüchten auf unbehandelte Bioware zurückgreifen. Der Grund: Die Schale von Zitrusfrüchten werden häufig mit Wachsen behandelt, denen meist Konservierungsstoffe wie Thiabendazol (E 233), Orthophenylphenol (E 231), Natriumorthophenylphenol (E 232), Biphenyl (E 230, in der EU nicht mehr erlaubt) und Imazalil zugesetzt werden!
  • Menschen mit einer Histamin-Unverträglichkeit sollten Orangen meiden!

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Tee oder Kaffee
Bild: © Kanea – Fotolia.com

Orangenschalen-Tee bei Erkältung und Appetitlosigkeit

  • 3 EL Frische, unbehandelte Orangenschale (in kleine Stücke geschnitten)
  • 1 EL Ingwer (fein geschnitten)
  • 250 ml kochendes Wasser

Die Orangenschale und den Ingwer in eine Tasse geben und mit dem kochenden Wasser übergießen; zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen, abseihen und 3 x täglich je eine Tasse trinken

Klassische Kur gegen Maden- und Peitschenwürmer (zum Abtöten im Dickdarm).

Zutaten:Zubereitung:
  1. 2 EL der Mischung und die zerkleinerten
    Knoblauchzehen mit ½ l kochender Milch übergießen
  2. 10 Minuten ziehen lassen
  3. durchsieben und in zwei Portionen teilen
Anwendung:
  • Mit jeweils einer Portionen einen rektalen Einlauf machen

Tonisierender Bitter-Wein bei Magen- und Verdauungsschwäche.

Zutaten:Zubereitung:
  1. Alle Zutaten in einen 6-Liter Weinballon gegen
  2. Mit 5 l Rotwein auffüllen
  3. 4 – 6 Wochen ziehen lassen
  4. Durch ein Tuch filtern
Einnahme:
  • Täglich 1 – 2 Likörgläschen einnehmen
Anwendung bei:
  • Tonikum zur Magen- und Verdauungsstärkung

Orange in der Küche

Wärmender Gerstengras-Smoothie.

grner Smoothie von Banane, Apfelsine, Erdbeere, Spinat und Minze
© Christian Müller - Fotolia
Wärmender Gerstengras-Smoothie:
Zutaten:Zubereitung:
  1. Mango und Feldsalat klein schneiden
  2. Mit dem Rest der Zutaten im Mixer schaumig aufschlagen


 

[1] Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 1.2.1990., Heftnummer: 22a., ATC-Code: A15.
Monographie BGA/BfArM (Kommission E)
buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/citri-sinensis-pericarpium-orangenschalen.htm

[2] Chen ZT, Chu HL, Chyau CC, Chu CC, Duh PD.: Protective effects of sweet orange (Citrus sinensis) peel and their bioactive compounds on oxidative stress.; Food Chem. 2012 Dec 15;135(4):2119-27. doi: 10.1016/j.foodchem.2012.07.041. Epub 2012 Jul 15.

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • H.-H. Rhyner, B. Frohn: Heilpflanzen im Ayurveda, AT Verlag, Baden und München 2006
  • Zimmermann, Eliane: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe“, 3. überarbeitete Auflage, Sonntag Verlag, Stuttgart 2006
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007
  • Steflitsch, Michaela; Steflitsch, Wolfgang: Aromatherapie – Wissenschaft – Klinik – Praxis, Springer-Verlag Wien 2007

Internetseiten:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Orange_(Frucht)
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Citrus_×_sinensis

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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