Hohlzahn, Gelber (Galeopsis segetum)

Saat-Hohlzahn
Bild: © Axel Gutjahr – Fotolia.com

Hohlzahn ist eine Heilpflanze, die bereits Dioskurides bekannt war. Er empfahl ihren Einsatz bei Lungenkrankheiten. Seit dem Mittelalter wurde der Einsatz bei beginnender Schwindsucht  (Tuberkulose) immer gebräuchlicher. Ab 1792 wurde die Pflanze durch Apotheker genauer untersucht. Als sogenannte „Liebersche Auszehrungskräuter“ galt Hohlzahn als Geheimtipp bei Schwindsucht.

Synonyme:
  • Auszehrwurz, Blutkraut, Daunnessel, Doan, Gelbes Distelkraut, Hanfnessel, Ockergelber Hohlzahn, Saathohlzahn
  • Galeopsis ochroleuca, G. dulcia, G. grandiflora, G. villosa, G. dubia, Ladanum luteum
Pflanzenfamilie:
  • Lippenblütler (Lamiaceae)
Bezeichnung des
Arzneimittels:
  • Galeopsidis herba (Hohlzahnkraut, syn. Blankenheimer Tee, Liebersches Kraut, Spanischer Tee)
Anwendung:
  • Anämie*
  • Lungenleiden aller Art (auch Keuchhusten, Lungenemphysem, Pseudo-Krupp, Staublunge)*
  • Katarrhe der Luftwege, leichte [1]
  • Lungentuberkulose*
  • Milzerkrankungen*
  • Osteoporose (Hohlzahn enthält viel Silizium und fördert so die Kalzium-Einlagerung in den Knochen)
Wirkung:
  • Appetitanregend (stomaisch)**
  • Blutbildend (durch hohen Gehalt an Mineralstoffen)**
  • Blutreinigend**
  • Immunstimmulierend**
  • Schleimlösend**
Inhaltsstoffe:
  • Kieselsäure (0,7 - 0,9 %) 
  • Silizium
  • Stachydrin (glykosidischer Bitterstoff)
  • Ätherisches Öl
  • Gerbstoffe (5 - 10 %)
  • Saponine, neutrale und saure
  • Fette
  • Wachs
  • Harz
  • Pektrinische Stoffe
Dosierung:
  • 6 g Droge
Gegenanzeigen:
  • Keine bekannt
Nebenwirkungen:
  • Keine bekannt
Wechselwirkungen:
  • Keine bekannt

* Volks- und Erfahrungsheilkunde
** Die Wirkung erschließt sich aus den Inhaltsstoffen der Pflanze.

Beispiele für Präparate, in denen Hohlzahn vorkommt:

  •  Keine bekannt

Hohlzahn selber sammeln: 

Sammelorte:Vorkommen:
  • Ganz Europa, in Deutschland besonders in den westlichen Bundesländern, in Ostdeutschland kaum vorkommend
Standorte:
  • Sandige Äcker, Kies und Schiefer-Böden
  • Meidet kalkhaltige Böden
Sammelzeit:
  • Juli bis August
Sammelgut:
  • Kraut
 

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Tee oder Kaffee
Bild: © Kanea – Fotolia.com

Klassischer Hohlzahn-Tee (Volks- und Erfahrungsheilkunde)

  • Zur Steigerung
    • Der Blutbildung
    • Des Immunsystems
    • Des Knochenstoffwechsel bei Osteoporose oder Störungen der Knochenheilung
  • Unterstützend bei
    • Lungenerkrankungen
    • Milzerkrankungen

2 TL Droge mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 – 20 Minuten ziehen lassen (damit sich die Kieselsäure gut löst); abseihen und 2 – 3 x täglich je eine Tasse trinken

 Hohlzahn-Tee kann kurweise eingenommen werden. Dazu 1 – 2 x im Jahr über einen Zeitraum von 3 Monaten 2 – 3 Tassen täglich trinken. 

JG Tee zur Unterstützung bei Lungentuberkulose 

Zutaten:Zubereitung:
  1. 2 TL der Mischung mit 250 ml heißem Wasser übergießen
  2. 10 Minuten ziehen lassen; abgießen
Einnahme
  • 3 - 5 x tgl. je eine Tasse trinken

JG Großer Blutreinigungstee

Zutaten:Zubereitung:
  1. 1-2 TL der Mischung mit 250 ml heißem Wasser übergießen
  2. 10 Minuten ziehen lassen; abgießen
Einnahme
  • 1 - 2 x tgl. je eine Tasse trinken

Hohlzahn in der Küche

Fotolia Küchenfee
Bild: © yamamen – Fotolia.com

Alle oberirdischen Teile des Hohlzahn sind essbar und können z.B. in Salat oder als Beigabe zu Smoothies verwendet werden. Besonders geeignet sind junge Blätter und die Blüten. Auch die Ölhaltigen Samen lassen sich verwenden. Sie können im Mörser angestoßen und gegessen werden. Es soll sich auch Öl aus ihnen gewinnen lassen. In einigen Quellen findet sich der Hinweis, dass man sie zu Sprossen keimen lassen kann.

 

[1] Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 23.4.1987., Heftnummer: 76., ATC-Code: R07AX.
Monographie BGA/BfArM (Kommission E)
buecher.heilpflanzen-welt.de/BGA-Kommission-E-Monographien/galeopsidis-herba-hohlzahnkraut.htm

Recherche-Quellen:

  • Hiller, Karl; Metzig, Matthias F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Erster Band, Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 2003
  • Hänsel, R.; Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007

Internetseiten:

  • www.henriettes-herb.com/eclectic/madaus/galeopsis.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Gelber_Hohlzahn

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg 

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