Heilende Nahrungsmittel bei Arthrose

Heilnahrung II
Bild: © puckillustrations / Fotolia

Als Arthrose bezeichnet man allgemein einen „Gelenkverschleiß“, der das altersübliche Maß übersteigt. Sie gehört zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und kann viele Ursachen haben. Oft findet man sie als Folge von Gelenk-Überlastung.

Arthrose ist die häufigste Krankheit bei älteren Patienten und die weltweit häufigste Gelenkerkrankung bei Erwachsenen. In Deutschland sind weit über 5 Millionen Menschen betroffen. Weltweit ist Arthrose unter den „Top 10“ der Gründe für Arbeitsunfähigkeit.

Von Arthrose betroffene Menschen suchen oft verzweifelt nach Erleichterung und geraten dabei immer tiefen in Abhängigkeit von hohen Dosen verschreibungspflichtiger Medikamente. Leider führt das oft zu Problemen im Magen-Darmbereich oder an den Nieren. In Fachkreisen ist (hinter vorgehaltener Hand) bekannt, dass die Nebenwirkungen von Antirheumatika tw. zu mehr Todesopfern führen als Aids.

Der folgende Beitrag soll einen Weg aus diesem Kreislauf aufzeichnen und gibt eine kleine Übersicht über Gewürze und Nahrungsmittel, die helfen können Arthrose in Heilung zu bringen. Ein kurzer Ernährungsplan bietet Anregung, wie sich heilende Nahrung in den Alltag einbauen lässt. 

Grundsätzlich sollten bei Arthrose folgende Kriterien in der Ernährung beachtet werden:

  1. Tierische Lebensmittel meiden, besonders jene, die Arachidonsäure enthalten, da diese Entzündungen im Körper fördern. Als besonders reich an Arachidonsäure gelten Fleisch, Leber und Fett vom Schwein, Rind, Huhn und Pute. Darüber hinaus sind auch Eigelb, Thunfisch, Aal und Schillerlocken sehr reich an Arachidonsäure und sollten daher möglichst gemieden werden. Wenn Fleisch konsumiert wird, sollte dies auf 1-2 kleine Mahlzeiten pro Woche reduziert werden.

  2. Etwa 2 x pro Woche Fisch essen. Dabei sind Arten zu bevorzugen, die viel Eicosapentaensäure enthalten, denn diese fördert auf molekularer Ebene u.a. den Aufbau von Knorpel in den Gelenken. Besonders reich an Eicosapentaensäure sind Atlantik-Hering, Makrele, Lachs und Ostsee-Hering

  3. Zum Kochen/Dünsten möglichst Omega-3-Fettsäure-reiche Öle verwenden (z.B. Rapsöl, Walnussöl)

  4. Vorwiegend glutenfreie Getreidekost wählen. Das heißt Hirse, Amaranth, Quninoa, Mais, Reis und glutenfreien Hafer zu bevorzugen. Dadurch können Entzündungen reduziert und der Darm entlastet werden.

  5. Basenüberschüssig ernähren! Das bedeutet, viel Gemüse auf den täglichen Speiseplan zu setzen. Zusätzlich gilt als Faustregel, dass sich eine basenreiche Ernährung erreichen lässt, wenn man folgende Lebensmittel meidet:
    • Fertiggerichte (d.h. Konserven, Fast Food, Tiefkühlessen, Mikrowellennahrung)
    • Stark gezuckerte, fettige und/ oder salzhaltige Nahrungsmittel (Süßigkeiten, Marmelade, Cola, Backwaren, Chips)
    • Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee
    • Stark gebratene, frittierte, geräucherte oder gepökelte Lebensmittel

  6. Mehrmals in der Woche rohe gesättigte Fette in den Speiseplan einbauen, d.h. Kokosmus oder Kokosöl (Rohkostqualität!), Rohmilchbutter, Hanfsamen, rohe Eier, Avocado oder Mandelmus (Rohkostqualität!). Sehr gut lässt sich dies in einem so genannten "Weißen Smoothie" umsetzen. Mehr dazu in unserem Blog-Beitrag "Ursprüngliche Nahrung…die besten Medizin!"

  7. Nahrungsmittel wählen, die reich an Antioxidantien sind. Das sind meist in Pflanzen vorkommende chemische Verbindungen, die eine unerwünschte Oxidation anderer Substanzen gezielt verhindern. Schlicht ausgedrückt: Sauerstoff ist lebenswichtig und wir kommen ohne ihn nicht aus, aber er hinterlässt freie Radikale in unseren Zellen und die lassen uns altern. Um den durch freie Radikale bedingten Alterungs- und Degenerationsprozess zu verzögern, ist es daher wichtig Antioxidantien zuzuführen. Als besonders antioxidantienreich gelten Äpfel, Brokkoli, Sprossen, Kartoffeln, Zitrusfrüchte, Karotten, Tomaten, Zwiebeln, Hirse, Avocado und Wildkräuter. Auch Gewürze können sehr reich an Antioxidantien sein. Mehr dazu In unserem Blog-Beitrag "Eine Kurze Notiz zu Antioxidantien".

Folgende Nahrungsmittel haben sich bei der Vorbeugung oder Linderung von Arthose bewährt:

1.
Bild: © nafrica Studio
Chilischoten/ Cayene-Pfeffer

Viele Pflanzen den Gattung Capsicum enthalten in größeren Mengen das Alkaloid Capsaicin (CPS). Es ist kristallin und verursacht im Körper die Ausschüttung von Endorphinen, die wie Opiate wirken. Bei äußerer Anwendung blockiert das Capsaicin vorübergehend die so genannte Substanz P. Das führt dazu, dass keine Schmerzsignale gesendet werden. Schmerzhafte Beschwerden können so gelindert werden. Zwar verursacht das Auftragen von Capsaicin, meist klingt dieses nach mehrmaligem Gebrauch ab.

Über die Apotheke kann man capsaicinhaltige Creme beziehen (z.B. Dolobene Hot Creme oder Finalgon® CPD Wärmecreme).

Wer selbst etwas mixen möchte, kann eine scharfe Chili-Schote pürieren und auf die schmerzenden Stellen auftragen. Eine gute Möglichkeit ist es auch, die pürierte Chili mit Creme zu mischen. Gut geeinget sind dafür Cold Cream (z.B. Avene Cold Cream oder Roche Posay Cold Cream Naturel).

Eine weitere Möglichkeit ist die innerliche Einnahme. Im Handel sind Tinkturen aus Cayenne-Pfeffer erhältlich. Davon können täglich bis zu 1 ml eingenommen werden.  Es gibt auch Cayenne-Kapseln. Diese sollten mit mindestens 40.000 Heat-Unit (Schärfe-Grad) deklariert sein.
2. Gelbwurz/ Curcuma

Die positive Wirkung von Curcuma auf Arthrose wurde in zahlreichen Studien belegt. Curcuma enthält den Wirkstoff Curcumin. Dieser ist ein natürlicher schmerzstillender COX-2-Hemmer, d.h. er lindert Entzündungen, indem der Histaminspiegel gesenkt wird. Außerdem regt Curcumin die Nebennieren zur vermehrten Cortison-Produktion an. Der schmerz- und entzündungshemmende Effekt wird so verstärkt.

Curcuma lässt sich in den Alltag super einbauen. Diversen Gerichten, wie Reis, Kohl und Gemüse kann jeweils 1 TL Curry zugefügt werden. Curcuma ist ein wichtiger Bestandteil aller Curry-Sorten.

Wer nicht so gern mit Curry arbeitet kann Curcuma auch in Kapseln abgefüllt zu sich nehmen. Wichtig ist es in jedem Fall auf eine kontrollierte Bio-Qualität zurückzugreifen. 
3. Ingwer

Ingwer enthält, wie auch Curcuma, natürliche entzündungs- und schmerzstillende COX-2-Hemmer. Der Ingwer kann leicht als Tee zubereitet werden. Dazu nimmt man 3-4 frische Ingwerscheiben und übergießt sie mit einer Tasse kochendem Wasser. Damit sich die wertvollen ätherischen Öle nicht verflüchtigen, sollte man den Aufguss immer zugedeckt ziehen lassen. Der Ingwer kann auch als Pulver über passende Gerichte gestreut werden. Eine therapeutisch wirksame Menge ist hierbei ca. ½ TL. Wer es frisch mag, erreicht mit etwa 6 TL die adäquate Menge.

Ingwerpulver ist auch in Kapseln abgefüllt im Handel erhältlich. Auch hier gilt es jedoch auf eine kontrollierte Bio-Qualität zu achten.
4.
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Bild: © Dejan Gileski
Grapefruit

Hier sind, wegen des leckeren Geschmacks, besonders die roten Grapefruits zu empfehlen. Grapefruits enthalten drei COX-2-Hemmer und viele andere wertvolle Phytosubstanzen. Mit einer Grapefruit haben Sie nebenbei Ihren Tagesbedarf an Vitamin C gedeckt.
5. Granatapfel

Granatäpfel sind echte "Superhelden" unter den heilenden Nahrungsmitteln. Sie enthalten viele Antioxidantien und entzündungshemmende Verbindungen. Unter anderem blockiert Granatapfel das entzündungsfördernde Interlekin. Der Verzehr von Granatapfel kann das Knorpelgewebe vor schädlichen Um- und Abbauprozessen schützen. Es sind Fälle bekannt, bei denen die Arthrose sogar zum Stillstand kam. Die derzeit empfohlene therapeutisch Dosis liegt bei ¼ Liter Granatapfelsaft. Dieser muss 100% sein, d.h. er darf nicht aus Rückverdünntem Konzentrat hergestellt sein.
6.
Bild: © kovaleva_ka
Ananas 

Ananas enthält zahlreiche wichtige Enzyme. Besonders das bekannte Bromelain ist hilfreich bei Entzündungen und Schwellungen des Gewebes. Leider ist durch den Genuss frischer Ananas meist keine therapeutisch relevante Mengen an Bromelain zu erreichen. Hier lohnt der Griff zum Nahrungsergänzungsmittel. Bekannte Präparate sind Regazym Plus der Firma Syxyl und Wobenzym® plus.
7.
Bild: © womue
Oregano

Oregano ist ein italienisches Gewürz, dass auch als Pizzakraut bekannt ist. Es enthält stark entzündungs- und schmerzhemmende Verbindungen und sage und schreibe acht bekannte COX-2-Hemmer. Seine antioxidative Wirkung ist legendär. Es lohnt sich daher diese Gewürz öfter und reichlich in die tägliche Küche mit einzubeziehen. Wer mehr über Antioxidatien wissen möchte, sei auf den Beitrag "Eine kurze Notiz zu Antioxidantien" verwiesen. 

8.
Bild: © Svetlana Markelova

Grüner Tee

Grüner Tee ist ein Allrounder. Seine Beiträge zur gesunden Lebensweise sind schier unerschöpflich. Er enthält verschiedene COX-2-Hemmer, wie z.B. Catechine. Bei Arthrose lohnt sich der tägliche Genuss von 5 Tassen am Tag. Diese lassen sich auch mit Ingwer zusammen aufsetzen. So kann man gleich mehrere gute LEBENSmittel zusammenbringen.

Wichtig bei Grünem Tee ist die Qualität. Gute Ware lässt sich am grasigen Geruch und der wirklich grünlichen Farbe des Aufgusses erkennen. Bevorzugen Sie losen Tee gegenüber Beutel-Tee! Achten Sie unbedingt auf Ware aus kontrolliert biologischem Anbau.
9. MSM

MSM (Methyl-Sulfonyl-Methan) ist zwar kein Nahrungsmittel im herkömmlichen Sinn, aber eine organische Schwefelverbindung aus der Natur. In Studien zeigte sich nach längerer Einnahme eine signifikante Verbesserung der Arthrose-Beschwerden. Leider ist die auf den meisten Produkten angegebene Dosierung, aus rechtlichen Gründen, viel zu niedrig. Da man MSM nicht überdosieren kann, lohnt es sich bei hartnäckigen Beschwerden auf eine Tagesdosis von mindestens 12g - 24g Wirkstoff zu gehen. 

Hier jetzt ein kleiner Speiseplan als Vorschlag für eine gesunde Ernährung bei Arthrose:

Vor dem Frühstück

Bild: © Warren Goldswain
  • 1 Tasse heiße Basische Suppe. Diese ist wirklich genial und regelmäßig eingenommen entlastet sie den Körper, entschlackt und entsäuert. Bei Arthrose kann das neben allen anderen LEBENSmittel den entscheidenden Durchbruch bringen.

    Hier das Rezept: Basische Suppe Hippokrates
Frühstück

Bild: © dusk
1. Eine Tasse warmer Kräutertee.

2. 1 Schale Budwig-Müsli hier das Grundrezept*:

  • 2 EL Linomel (aus dem Reformhaus) in ein Schälchen geben
  • Frisches Obst je nach Jahreszeit auf die Linomel-Schicht geben (z.B. Beeren, Banane, geriebener Apfel)
  • 100 – 125 g Quark, 3 EL Leinöl , 2 EL Milch und 1 EL Honig intensiv miteinander vermischen und auf die Obstschicht des Müsli´s geben

Abweichend von Budwig´s Original-Rezept würde ich empfehlen immer auch etwas frischen Ingwer (gerieben) in das Müsli zu geben, weil er das Antidot zu Ölen und Milchprodukten ist.

Wer noch mehr Hunger hat, kann auch Brot essen. Butter oder Margarine als Aufstrich sind jedoch nicht erlaubt. Als Alternative gibt es Oleolux. Als Belag sind Käse oder Gemüse (Rettich, Gurke, etc.) erlaubt.

gegen 10:00 Uhr

Bild: © Boyarkina Marina

  • 1 Glas frisch gepresster Saft (Bevorzugt Möhre oder Apfel & Rote Beete) – Wer aus organisatorischen Gründen keine frischen Saft machen kann, sollte einfach einen Obst-Snack einschieben (roher Apfel oder anders Obst).
Mittags

Bild: © viperagp

Vorspeise:
  • Rohkostsalat mit Lein- oder Kürbiskernöl

Mittagessen:
  • möglichst fleischlos
  • z.B. Gedämpftes Gemüse mit Hirse, Buchweizen, Reis oder Kartoffeln
  • Herzhaft gewürzt und mit Oleolux gefettet (als Würze eignet sich die japanische Soja-Sauce „Shoyu“ sehr gut)

Oder
  • Quark-Leinöl-Mix mit Kartoffeln (Der Quark kann dabei auch mit Kräuter, Kümmel, Lauch etc. gewürzt werden.)
Nachtisch (wenn gewünscht):

  • Quark-Leinöl-Speise wie beim Frühstück (aber ohne Linumel und mit weniger Obst und bevorzugt Beeren)
Abendbrot (nicht später als 18:00 Uhr)

Bild: © Ildi
  • Nur eine kleine Mahlzeit
  • z.B. warmer Brei aus Reis, Buchweizen, Haferflocken oder Hirse
  • Je nach Belieben als Suppe oder in fester Form
  • Je nach Belieben herzhaft oder süß (mit max. 1 EL Honig gesüßt)
  • Immer mit Oleolux gefettet

 

Quellen:

    • Christian Opitz: Befreite Ernährung: Wie der Körper uns zeigt, welche Nahrung er wirklich für Gesundheit und Wohlbefinden braucht.; Nietsch, H; Auflage: 7 (2010)
    • Johanna Budwig: Krebs – das Problem und die Lösung: Die Dokumentation.; Sensei-Verlag; Auflage: 6 (1999)
    • Johanna Budwig: Öl-Eiweiß-Kost – Das wissenschaftlich fundierte Kochbuch der weltbekannten Krebsforscherin.; Verlag Sensei; Auflage: 9. (2010)
    • Dr. Armin Grunewald: Die Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Johanna Budwig: Omega-3 – die stärkste Waffe gegen Krebs und andere Zivilisationskrankheiten.; Knaur MensSana HC (2008)

 

 Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Blankeneser Bahnhofstraße 11 – 22587 Hamburg

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